Das Wichtigste in Kürze
- Definition: Veneers sind dünne Plättchen aus Keramik oder Kunststoff, die auf den Zahn geklebt werden.
- Gründe: Die Keramikplättchen verdecken Verfärbungen und leichte Fehlstellungen und sind deshalb bei Menschen beliebt, die sich schönere Zähne wünschen; Veneers können allerdings auch medizinisch sinnvoll sein – zum Beispiel, wenn ein Zahn abgebrochen ist.
- Arten: Man unterscheidet zwischen konventionellen massgefertigten Veneers, dünneren Non-Prep-Veneers, genormten Veneers-to-go und vom Zahnarzt direkt im Mund angefertigten Komposit-Veneers.
- Ablauf: Die Zähne werden abgeschliffen. Bevor sie mit einem Provisorium versorgt werden, wird ein Abdruck angefertigt, anhand dessen der Zahntechniker die Veneers anfertigt. Beim Einsetzen werden die Veneers an die Zahnoberfläche geklebt und mit Blaulicht ausgehärtet. Nicht bei allen Veneer-Arten ist das Abschleifen notwendig.
- Vor- und Nachteile: Veneers bieten ein ästhetisches Ergebnis, allerdings ist das Abschleifen der Zähne irreversibel und birgt einige Risiken (Schmerzen, Entzündung, Kariesrisiko).
- Kosten: In Deutschland kostet ein Veneer (pro Zahn) zwischen 250 und 900 Euro – je nach Veneer-Art.
- Haltbarkeit: Veneers haben eine gute Haltbarkeit und können über 20 Jahre halten.
- Pflege: Veneers solltest du genauso pflegen wie deine normalen Zähne, damit sie möglichst lange halten.
Definition: Was sind Veneers?
Das englische Wort “veneers” (Aussprache wie “weniers”) bedeutet so viel wie Verblendung oder Verschalung. Bei Veneers handelt es sich um sehr dünne Schalen aus Keramik oder Kunststoff, die vom Zahntechniker angefertigt und mit einem speziellen Kleber auf die Zahnoberflächen geklebt werden. So können Verfärbungen, Unebenheiten und leichte Fehlstellungen verdeckt werden. Da sie zahnfarben sind, fallen sie im Mund nicht auf. Sie kommen meistens an den Frontzähnen zum Einsatz. Da Veneers auf einen Zahn geklebt werden, handelt es sich nicht um Zahnersatz.
Wie sehen Veneers aus?
Wie Veneers aussehen, bestimmen Patient:innen mit, da sie die Farbe und Form selbst wählen können. Patient:innen haben ausserdem die Wahl, ob sie sowohl Ober- als auch Unterkiefer oder nur den Oberkiefer behandeln lassen oder die Backenzähne aussparen. Vor allem in der Werbung von Veneer-Anbietern sieht man häufig typische Vorher-Nachher-Bilder, die ein schneeweisses Lächeln zeigen. Veneers gibt es allerdings auch für einzelne Zähne und auch in Nuancen, die der tatsächlichen Zahnfarbe entsprechen.
Wann sind Veneers geeignet?
Veneers sind nicht nur bei Hollywood-Stars beliebt, sondern auch bei “normalen” Menschen, die unter Zahnverfärbungen und leichten Fehlstellungen oder Zahnlücken leiden und sich schönere Zähne wünschen. Es handelt sich also oft um eine rein kosmetische Behandlung. Veneers können allerdings auch medizinisch sinnvoll sein.
Hier haben wir die häufigsten Gründe für Veneers übersichtlich zusammengestellt.
Ästhetische Gründe:
- Zahnverfärbungen
- Schiefe Zähne (leichte Zahnfehlstellungen)
- Leichte Zahnlücken beziehungsweise ungleichmässige Zahnabstände
- Zu kurze Zähne
- Graue Zähne (zum Beispiel nach Wurzelbehandlung)
Wann sind Veneers medizinisch notwendig?
- Abgebrochene Zähnen und abgesplitterte Ecken
- Damage to the enamel on the front teeth
- Beschädigungen des Zahnschmelzes an den Frontzähnen
- Zahnschmelz-Fehlbildungen (zum Beispiel unebene Zahnoberfläche).
Wann sind Veneers ungeeignet?
Grössere Fehlstellungen oder Zahnlücken können Veneers nicht ausgleichen. Dazu ist eine Zahnspange nötig. Ausserdem sind Veneers für folgende Menschen eher nicht geeignet:
- Menschen, die mit den Zähnen knirschen
- Menschen, die an den Nägeln kauen
- Menschen, die Sportarten mit erhöhtem Risiko für Zahnverletzungen ausüben (zum Beispiel Kampf- oder Ballsportarten)
Was für Arten von Veneers gibt es?
In Bezug auf Material und Fertigungsweise gibt es vier verschiedene Arten von Veneers:
- Konventionelle Veneers
- Non-Prep-Veneers
- Veneers-to-go
- Komposit-Veneers
Ausserdem gibt es noch sogenannte Veneer-Schienen. Dabei handelt es sich allerdings nicht wirklich um Veneers, da sie nicht dauerhaft an den Zähnen befestigt werden. Es handelt sich vielmehr um eine Schiene mit geraden, weissen Zähnen, die jederzeit eingesetzt und wieder aus dem Mund genommen werden kann. Zum dauerhaften Tragen im Alltag sind Veneer-Schienen nicht geeignet. Viele Menschen, die eine solche Schiene verwenden, haben die Erfahrung gemacht, dass man damit nicht uneingeschränkt essen kann – harte und zähe Speisen sind beispielsweise tabu.
Schauen wir uns die Unterschiede zwischen den Veneer-Arten einmal genauer an:
Konventionelle Veneers
Konventionelle Veneers sind 0,5 bis 1 Millimeter dick und bestehen aus Keramik. Ein Zahntechniker fertigt sie anhand eines Zahnabdrucks für jeden Patienten individuell an. Sie können farblich genau der Zahnfarbe angepasst werden und sind entsprechend unauffällig. Auf Wunsch des Patienten können sie auch in einem helleren Farbton gewählt werden, um die Zähne aufzuhellen. Um konventionelle Veneers einzusetzen, müssen die Zähne abgeschliffen werden. Konkret bedeutet das, dass der Zahnarzt oder die Zahnärztin etwa 0,3 bis 1 Millimeter des Zahnschmelzes entfernt, weil die Zähne sonst unnatürlich dick erscheinen würden. Dieser Prozess ist irreversibel.
Non-Prep-Veneers
Non-Prep-Veneers (auch Non-Invasive-Veneers) sind dünner als konventionelle Veneers und können ohne vorheriges Abschleifen direkt auf der Zahnoberfläche angebracht werden. Sie bestehen ebenfalls aus Keramik und sind nur etwa 0,2 bis 0,6 Millimeter dick. Ein weiterer Begriff, der häufig in diesem Zusammenhang auftaucht, ist “Lumineers”. Dabei handelt es sich um eine Marke von Non-Prep-Veneers aus den USA. Im Gegensatz zu konventionellen Veneers können Non-Prep-Veneers auch auf Kronen, Kunststofffüllungen oder Brücken angebracht werden.
Da bei Non-Prep-Veneers keine Zahnsubstanz abgeschliffen wird, gelten sie als schonender als konventionelle Veneers. Allerdings sind sie durch das dünne Material auch bruchanfälliger und weniger lange haltbar.
Veneers-to-go
Im Gegensatz zu konventionellen und Non-Prep-Veneers, werden Veneers-to-go nicht individuell angefertigt. Es handelt sich dabei um vorgefertigte Keramikblättchen, die in verschiedenen Farben, Formen und Grössen erhältlich sind. Der Zahnarzt kann sie ohne Wartezeit direkt an die Zähne ankleben, da der Herstellungsprozess beim Zahntechniker wegfällt. Da die Maßanfertigung entfällt, sind Veneers-to-go kostengünstiger. Allerdings sind die Formen und Größen genormt und passen nicht auf jede Zahnform. Deshalb kommen sie nicht für jeden Patienten in Frage.
Komposit-Veneers
Komposit ist eigentlich ein Material, das häufig für Zahnfüllungen verwendet wird. Zahnärzt:innen können daraus allerdings auch Veneers formen – und zwar direkt im Mund. Dazu wird die Zahnoberfläche zunächst leicht aufgeraut. Anschliessend bringt der Zahnarzt das Material entweder mithilfe einer Matrize oder von Hand an den Zahn an. So kann er Form und Farbe des Zahnes verändern.
Der Erfolg dieses Verfahrens hängt von den Fähigkeiten des Zahnarztes ab. Ausserdem sind Kunststoff-Veneers weniger stabil als Keramik-Veneers. Sie können dafür aber auch leichter repariert werden.
Ablauf: Wie werden Veneers eingesetzt?
Falls du dich aus medizinischen oder ästhetischen Gründen für Veneers entscheidest, solltest du die Behandlung unbedingt beim Zahnarzt machen lassen und auf keinen Fall versuchen, Veneers selber zu machen. Auch vom Online-Bestellen raten wir ab, da du dich unbedingt von deinem Zahnarzt beraten lassen solltest. Schliesslich handelt es sich um einen Eingriff mit langwierigen Folgen. Deshalb solltest du nur einen Spezialisten ans Werk lassen.
Das Einsetzen von Veneers erfolgt in vier Schritten:
Untersuchung
Der Zahnarzt untersucht deine Zähne und überprüft, ob Veneers für dich in Frage kommen. Anschliessend erhältst du einen Kostenvoranschlag.
Gut zu wissen:
Bei Parodontose und anderen Zahnerkrankungen ist es wichtig, dass die zugrundeliegende Erkrankung zunächst behandelt wird, und Veneers erst nach erfolgreicher Behandlung eingesetzt werden.
Vorbereitung
Als Vorbereitung für die Veneers ist der erste Schritt eine gründliche Zahnreinigung. Bei konventionellen Veneers schleift der Zahnarzt etwa 0,3 bis 1 Millimeter deiner Zähne ab, damit die Zähne mit Veneers nicht zu dick aussehen. Diesen Behandlungsschritt nennt man auch Präparation. Anschliessend fertigt der Zahnarzt einen Abdruck der vorbereiteten Zähne an und versorgt die Zähne mit einem Provisorium aus Kunststoff.
Herstellung
Ein Zahntechniker fertigt die Veneers anhand des Abdrucks von Hand an. Dabei hat der Patient die Wahl, die Veneers in der natürlichen Zahnfarbe oder auch in einem helleren Farbton anfertigen zu lassen. Auch über die Zahnform können Patient:innen entscheiden.
Einsetzen der Veneers
Nachdem der Zahnarzt überprüft hat, ob die Veneers passen, reinigt er die Zähne und legt sie trocken. Damit die Veneers besser halten, wird der Zahnschmelz mit einer Säure angeätzt. Falls Zahnbein, also die Schicht unter dem Zahnschmelz, freiliegt, wird es mit einem speziellen Dentinadhäsiv behandelt, damit das Veneer gut hält. Anschliessend klebt der Zahnarzt das Veneer mit einem Spezialkleber am Zahn fest und härtet den Kleber mit einer Blaulichtlampe aus. Das Ankleben der Veneers dauert pro Zahn etwa 20 bis 30 Minuten.
Vor- und Nachteile von Veneers
Wenn du mit dem Gedanken spielst, dir Veneers einsetzen zu lassen, solltest du die Pro- und Contra-Argumente gründlich abwägen. Schliesslich verbleiben die Keramikplättchen über Jahrzehnte in deinem Mund. Deshalb haben wir für dich die Vor- und Nachteile übersichtlich zusammengestellt.
Vorteile
Laut der Gesellschaft für Zahngesundheit, Funktion und Ästhetik (GZFA) sind Veneers gut geeignet, um irreversibel beschädigten Zahnschmelz oder Zahndefekte durch Entmineralisierung zu behandeln. Laut der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) gehen nur etwa 2 Prozent der Veneers innerhalb der ersten sechs Jahre verloren. Die Haltbarkeit ist also gut.
Folgende Punkte sind an Veneers vorteilhaft:
- Ästhetisch ansprechendes Ergebnis
- Patient:innen können Zahnform und Farbe selbst wählen
- Relativ lange Haltbarkeit
- Kurze Behandlungsdauer (im Vergleich zu kieferorthopädischen Behandlungen)
Nachteile: Sind Veneers schädlich?
Der grösste Nachteil von Veneers ist, dass der Eingriff irreversibel ist. Das gilt insbesondere für konventionelle Veneers, bei denen ein Teil des Zahns abgeschliffen werden muss. Gerade bei gesunden Zähnen sollte so ein Eingriff gut überlegt sein, damit du deine Entscheidung später nicht bereust. Ist der Zahnschmelz einmal entfernt, kann der Eingriff nämlich nicht rückgängig gemacht werden. Zahnschmelz wächstnicht nach. Wenn du dich also einmal für Veneers entscheidest, musst du lebenslang Veneers tragen.
Die Entfernung des Zahnschmelzes birgt gewisse Risiken: Durch das Abschleifen der Zähne können die Zähne einerseits besonders schmerzempfindlich werden und mit stechenden Schmerzen auf Heisses, Kaltes, Süsses und Saures reagieren. Andererseits besteht das Risiko, dass sich Bakterien zwischen Zahn und Veneer ansiedeln, falls die Keramikplättchen nicht korrekt angebracht worden sind. So haben Kariesbakterien leichtes Spiel und können ungehindert ins Zahninnere vordringen – besonders weil die schützende Zahnschmelzschicht deutlich dünner ist als bei einem normalen Zahn. Beim Abschleifen kann ausserdem der Zahnnerv beschädigt werden, was zu einer chronischen Entzündung führen kann. Wenn während der Präparation alte Füllungen entfernt werden, besteht ausserdem das Risiko, dass der Zahn bricht.
Deshalb empfehlen wir Veneers bei gesunden Zähnen nicht, sondern nur bei Zähnen, die sowieso beschädigt sind und abgeschliffen werden müssen.
Hier alle Nachteile im Überblick:
- Unnötiges Risiko durch Abschleifen eines gesunden Zahnes
- Schmerzen an Zähnen möglich
- Erhöhtes Kariesrisiko bei unsorgfältigem Einsetzen
- Hohe Kosten und keine Übernahme durch die Krankenkasse (ausser bei medizinisch notwendigen Fällen)
- Risiko für Zahnfraktur beim Abschleifen
- Verfärbung der Veneers bei Undichtigkeit möglich
- Chronische Zahnmarkentzündung möglich
Alternativen zu Veneers im Vergleich
Je nachdem, aus welchem Grund du dich für Veneers interessierst, gibt es verschiedene Alternativen.
Veneers oder Kronen?
Wenn dein Zahn bereits beschädigt ist und du die Wahl zwischen einer Versorgung mit Veneer oder Krone hast, sind Veneers die schonendere Wahl. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Krone muss der Zahnarzt bei Veneers deutlich weniger Zahnsubstanz abschleifen. Die Behandlung ist entsprechend angenehmer und weniger aufwändig. Das gilt beispielsweise für Kariesschäden oder für Zähne, die durch einen Sturz beschädigt wurden. In dem Fall zahlt die gesetzliche Krankenkasse denselben Anteil, den sie für eine Teilkrone zahlen würde.
Bei stark beschädigten Zähnen sind Veneers allerdings nicht geeignet.
Gut zu wissen:
Was genau eine Krone ist und wie sie eingesetzt wird, erfährst du in unserem Artikel:
Veneers oder Bleaching?
Wenn du dir einfach ein strahlend weisses Lächeln wünschst, aber eigentlich gesunde Zähne hast, raten wir dir klar von Veneers ab. Du beschädigst deine Zähne durch das Abschleifen dauerhaft und setzt sie einem erhöhten Risiko für Zahnerkrankungen aus.
Bleaching ist deutlich schonender. Der Zahnarzt schleift die Zähne nicht ab, sondern trägt ein Bleaching-Gel mit Wasserstoffperoxid oder Carbamidperoxis auf die Zähne auf, das mit UV-Licht aktiviert wird. Das Bleaching-Gel greift den Zahnschmelz allerdings auch an und kann zwischenzeitlich zu schmerzempfindlichen Zähnen führen. Wichtig: Wenn du deine Zähne bleachen lassen möchtest, solltest du das unbedingt beim Zahnarzt machen lassen und die Finger von Bleaching-Produkten aus der Drogerie lassen. Einerseits ist die Dosis bei diesen Produkten in der Regel nicht hoch genug, um ein wirklich gutes Ergebnis zu erzielen und andererseits kann es leicht zu Unregelmässigkeiten kommen.
Was für Alternativen es zum Bleaching gibt, erfährst du in unserem Artikel:
Gut zu wissen:
Noch viel schonender als Bleaching ist die Verwendung von Whitening-Zahnpasten. Allerdings solltest du unbedingt darauf achten, eine Zahnpasta ohne aggressive Inhaltsstoffe zu wählen. Natürliche Whitening-Zahnpasten sind zum Beispiel die 'Black is white' zahnpasta oder die 'Be you' zahnpasta von Curaprox.
Kieferorthopädische Behandlung oder Veneers?
Veneers können lediglich leichte Fehlstellungen und Zahnlücken ausgleichen. Bei deutlicheren Fehlstellungen ist eine kieferorthopädische Behandlung mit Zahnspange notwendig. Eine interessante Alternative für Erwachsene mit Fehlstellungen sind Aligner – unsichtbare Zahnspangen aus Kunststoff. Die Korrektur von Fehlstellungen mit einer Zahnspange oder einem Aligner ist zwar deutlich zeitaufwändiger als das Einsetzen von Veneers, allerdings für die Zahngesundheit die bessere Wahl.
Kosten von Veneers
Die Kosten für ein Veneer sind ja nach Veneer-Art unterschiedlich. Pro Zahn kannst du bei einer Behandlung in Deutschland mit folgenden Kosten rechnen:
- Konventionelle Veneers: circa 500 bis 800 Euro pro Zahn
- Non-Prep-Veneers: circa 600 bis 900 Euro pro Zahn
- Veneers-to-go: circa 350 bis 400 Euro pro Zahn
- Komposit-Veneers: circa 250 bis 400 Euro pro Zahn
Veneers-to-go sind deutlich günstiger, weil sie nicht individuell angefertigt werden. Komposit-Veneers sind weniger lang haltbar als Keramikveneers.
Wie viel deine Veneers kosten werden, hängt natürlich auch davon ab, wie viele Zähne du mit Veneers bedecken möchtest. Üblich ist beispielsweise das Anbringen von Veneers an den Frontzähnen von Eckzahn zu Eckzahn – entweder nur im Oberkiefer oder sowohl Ober- als auch Unterkiefer. Auch die vorderen Backenzähne können mit Veneers ausgestattet werden. Bei den nicht sichtbaren hinteren Backenzähnen wird in der Regel darauf verzichtet.
Wichtig: Wenn es sich bei den Veneers um eine rein kosmetische Behandlung handelt, übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten nicht – du musst die Behandlung also komplett selbst bezahlen. Falls eine medizinische Notwendigkeit vorliegt, kannst du einen Antrag auf Kostenübernahme stellen, der individuell von der Krankenkasse geprüft wird. Wenn sie zu dem Entschluss kommen sollte, dass eine günstigere Krone eine ausreichende Reparatur darstellt, kannst du den Festzuschuss für die Krone allerdings auch für das Einsetzen eines Veneers verwenden und die Differenz selbst zahlen.
Bei Zahnzusatzversicherungen und privaten Krankenkassen kommt es auf den jeweiligen Vertrag an. Da Veneers häufig privat gezahlt werden, bieten viele Anbieter eine Ratenzahlung an.
Kosten von Veneers im Ausland
Da Veneers im deutschsprachigen Raum eine kostspielige Sache sind und für kosmetische Zwecke selbst gezahlt werden müssen, gibt es einen regen Zahntourismus in andere Länder, in denen die Kosten deutlich niedriger sind.
Am niedrigsten sind die Kosten für Veneers in der Türkei. Dort sind Veneers bis zu 60 Prozent günstiger als in Deutschland. Allerdings liegen auch die Kosten in Ungarn, Polen, Tschechien und der Slowakei deutlich unter den Preisen in Deutschland oder der Schweiz.
Haltbarkeit: Wie lange halten Veneers?
Die Universität Innsbruck hat eine Langzeitstudie zur Haltbarkeit von konventionellen Keramik-Veneers durchgeführt und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass sie nach 10 Jahren mit einer Wahrscheinlichkeit von 93,5 Prozent noch intakt sein werden und auch nach 20 Jahren mit einer Wahrscheinlichkeit von 82,93 Prozent noch unbeschädigt sein werden.
Für die anderen drei Veneer-Arten gelten folgende Schätzungen für die Haltbarkeit:
- Non-Prep-Veneers: fünf bis zehn Jahre
- Veneers-to-go: etwa zehn Jahre
- Komposit-Veneers: etwa 15 Jahre
Die Dauer der Garantie und Gewährleistung für die Veneers ist je nach Hersteller und Praxis beziehungsweise Klinik unterschiedlich. Üblich sind beispielsweise fünf Jahre.
Wie oft müssen Veneers erneuert werden?
Wenn die Veneers sorgfältig eingesetzt wurden und du deine Zähne sehr gewissenhaft pflegst, müssen konventionelle Veneers eigentlich nicht ersetzt werden und können über 20 Jahre halten.
Ein Veneer muss dann entfernt und ausgetauscht werden, wenn es beschädigt wurde und nicht mehr repariert werden kann, oder wenn sich im Randbereich Karies gebildet hat und der Zahn unter dem Veneer erkrankt ist. In dem Fall muss die Keramikschale abgeschliffen werden, was allerdings auch bedeutet, dass erneut Zahnsubstanz verloren geht.
Komposit-Veneers halten nicht so lange wie Keramik-Veneers und sind anfälliger für Verfärbungen. Sie können allerdings leicht im Mund repariert oder auch entfernt und erneuert werden, ohne den Zahn zu beschädigen.
Wie pflege ich meine Veneers?
Die richtige Mundhygiene hat grossen Einfluss auf die Haltbarkeit der Veneers: Je besser du sie pflegst, desto länger halten sie.
Regelmässige Kontrolluntersuchungen & Professionelle Zahnreinigung
Gehe regelmässig zum Zahnarzt, um deine Zähne und Veneers überprüfen zu lassen, damit es erst gar nicht zu Kariesbildung am Randbereich kommt und Veneers nicht aufgrund von Zahnerkrankungen entfernt werden müssen. Durch eine regelmässige professionelle Zahnreinigung kannst du Verfärbungen verhindern. Keramikveneers selbst verfärben sich zwar nicht, allerdings kann der Randbereich auf die Dauer eine andere Farbe annehmen.
Gründliche Mundhygiene
Deine Veneers solltest du mit genau derselben Sorgfalt pflegen wie deine normalen Zähne, damit die darunter liegenden Zähne möglichst gesund bleiben.
Dazu gehört:
- Zweimal täglich Zähne putzen – jeweils morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen etwa drei Minuten mit einer weichen Zahnbürste
- Täglich die Zahnzwischenräume mit einer Interdentalbürste reinigen
- Fluoridhaltige Zahnpasta zum Schutz vor Karies verwenden – zum Beispiel die ‘Be you’ Reihe von Curaprox
- Täglich die Zunge mit einem Zungenschaber reinigen
Mit welcher Technik genau du deine Zahnpflegeroutine am besten durchgeführt, erfährst du in unseren Anleitungen:
Anleitung: Zähne richtig putzen
Anleitung: Zahnzwischenräume richtig reinigen
Anleitung: Zungenschaber richtig benutzen
Anleitung: Zähne richtig putzen mit der elektrischen Zahnbürste
Gut zu wissen:
Wusstest du, dass deine Zähne es überhaupt nicht hart und grob mögen, sondern lieber auf die sanfte Tour geputzt werden? Mit unserer superweichen Zahnbürste CS 5’460 schonst du dein Zahnfleisch und entfernst Zahnbelag viel gründlicher. Sie verfügt nämlich über etwa zehnmal so viele Borsten wie eine herkömmliche Zahnbürste.
Quellen
Dentlounge: Mit Veneers zum perfekten Lächeln.
Gemeinschaftspraxis Dr. Jürgen Kollmann & Dr. Claus Gasteyer: Veneers – Schöne Zähne ohne Beschleifen und Betäubung, auf: zahnarzt-frankfurt-main.com.
Gesellschaft für Zahngesundheit Funktion und Ästhetik (GZFA): Veneers: Verblendschalen aus Keramik.
Hauser, Andrea: Veneers: Kosten, Haltbarkeit, Vor- und Nachteile im Überblick, auf: muenchener-verein.de.
Infomedizin: Veneers.
Veneer-Vergleich.de: Veneers Turkei.
Verbraucherzentrale: Veneers – Korrektur bei leichten Zahnfehlstellungen, auf: kostenfalle-zahn.de.
Zahnärzte Burgergut Steffisburg: Weissere Zähne - mit Veneers oder Bleaching?
Zahnärztekammer Westfalen-Lippe: Zahn-Veneers: Wann sind sie sinnvoll?
Zahnarztpraxis im Lehel: Parodontologie
Zahnklinik Luzern: Veneers.
Alle Websites letztmals aufgerufen am 08.11.2023.