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Was tun gegen Zahnfisteln?

Was mit einer leichten Schwellung am Zahnfleisch beginnt, wird mit der Zeit schmerzhaft, eitrig und im schlimmsten Fall sogar gefährlich.

In diesem Artikel erfährst du, was genau eine Zahnfistel ist, warum sie entsteht, wie du sie erkennst und – vor allem – wie die richtige Behandlung aussieht.

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Dec 2023
https://curaprox.at/blog/post/was-tun-gegen-zahnfisteln?srsltid=AfmBOooq0bYloQi9TnPfNSM1z5m_CwA-OZHDz5hL8OStVfFUBNlkM0Fq
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Dez 2023
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Das Wichtigste in Kürze 

  • Definition: Eine Zahnfistel ist ein röhrenförmiger “Kanal” zwischen einer entzündeten Zahnwurzel und der Mundhöhle.
  • Symptome: Zunächst schwillt das Zahnfleisch leicht an und rötet sich. Mit der Zeit füllt sich die Zahnfistel mit Eiter und es kommt zu pochenden Schmerzen. Bei grossem Druck entleert sich der Eiter in die Mundhöhle. Bleibt die Zahnfistel unbehandelt, kann sich die Entzündung auf den Kieferknochen ausweiten.
  • Ursachen: Zahnfisteln entstehen, wenn eine Zahnwurzelentzündung auf das umliegende Gewebe übergeht und sich weiter ausbreitet. Bestimmte Risikofaktoren begünstigen die Entstehung von Zahnfisteln.
  • Diagnose: Der Zahnarzt untersucht das Zahnfleisch, führt einen Kältetest durch und erstellt ein Röntgenbild. Anhand der Befunde kann er erkennen, ob Kieferknochen bereits angegriffen sind.
  • Behandlung: In der Regel verschreibt der Arzt Antibiotika, um die entzündungsverursachenden Bakterien abzutöten. Anschliessend kann es zu einem operativen Eingriff kommen, in dem der Zahnarzt die Zahnfistel mit einem Skalpell öffnet. Gegebenenfalls muss die entzündete Zahnwurzelspitze entfernt oder der ganze Zahn gezogen werden. Eine Zahnfistel solltest du niemals selbst öffnen!
  • Prophylaxe: Durch gründliches Zähneputzen kannst du Entzündungen verhindern, die durch Bakterienansammlungen im Zahnbelag entstehen. Wenn du regelmässig zu zahnärztlichen Kontrolluntersuchungen gehst, kann dein Zahnarzt eventuelle Probleme frühzeitig erkennen und rechtzeitig behandeln. Auch ein gesunder Lebensstil ist wichtig.

Definition: Was ist eine Zahnfistel?

Eine Zahnfistel ist ein röhrenartiger Gang, der Flüssigkeiten wie Eiter aus einem Entzündungsherd nach aussen transportiert. Das Prinzip funktioniert ähnlich wie ein Abflusskanal. In der Regel entstehen Zahnfisteln aufgrund von bakteriellen Entzündungen an einem Zahn oder einer Zahnwurzel – genauer gesagt an der Zahnwurzelspitze. Dabei sieht die Zahnfistel im Mundraum wie ein mit Eiter gefülltes Bläschen aus – ähnlich wie ein Eiterpickel. Zahnfisteln können sowohl am Oberkiefer als auch am Unterkiefer auftreten.

Was ist der Unterschied zwischen Zahnfisteln, Aphten und Abszessen?

Aphten sehen zwar ähnlich aus wie Zahnfisteln, allerdings haben sie eine völlig andere Ursache: Sie entstehen, wenn das Immunsystem Gewebe in der Mundschleimhaut absterben lässt. Gründe dafür können Stress, Schwächung des Immunsystems durch Erkrankungen oder Verletzungen sein. Bei den weisslich-gelben Punkten in der Mitte handelt es sich nicht um Eiter, sondern um Verfärbungen. Aphten heilen überwiegend ohne Behandlung nach wenigen Wochen ab.

Abszesse entstehen – genau wie Zahnfisteln – bei bakteriellen Entzündungen im Zahnfleischgewebe. Der Eiter, der sich durch die Entzündung bildet, kann bei Abszessen allerdings im Gegensatz zu Fisteln nicht von selbst abfliessen, weil er komplett abgekapselt ist und es keine Öffnung zum Mundraum gibt. Deshalb muss ein Abszess immer durch einen operativen Eingriff geöffnet werden. Sowohl Fisteln als auch Abszesse können unbehandelt zur Entzündung des Kieferknochens und letztendlich Zahnverlust führen – Aphten nicht.

Während Aphten und Abszesse auch am Gaumen, an den Innenseiten der Wangen oder auf der Zunge auftreten können, bilden sich Zahnfisteln ausschliesslich am Zahnfleisch – in der Regel direkt über oder unter einem Zahn oder einem Implantat. Auch unter Kronen können sich Zahnfisteln bilden.

An diesen Bildern kannst du den Unterschied zwischen Zahnfistel, Aphte und Abszess deutlich erkennen:

Ein Abszess sieht ähnlich wie eine Zahnfistel aus, allerdings kann er sich nicht selbst entleeren.

Die weisslich-gelbe Verfärbung in der Mitte der Aphte ist kein Eiter, sondern eine Verfärbung. Sie verschwindet meist unbehandelt innerhalb von wenigen Wochen wieder.

Symptome: So erkennst du eine Zahnfistel

Wenn sich die Zahnfistel bildet, verursacht sie noch keine Schmerzen. Zunächst schwillt die betroffene Stelle an. Das Zahnfleisch ist gerötet und es entsteht ein Spannungsgefühl am Zahn. Anschliessend bildet sich ober- beziehungsweise unterhalb des betroffenen Zahns ein Bläschen am Zahnfleisch, das sich im weiteren Verlauf mit Eiter füllt. Die Zahnfistel beginnt zu pochen und zu schmerzen. Es kann sogar sein, dass dein Gesicht auf der betroffenen Seite anschwillt und du Kopfschmerzen bekommst. Diese Entwicklung kann sich über mehrere Wochen erstrecken. Wenn sich viel Eiter angesammelt hat und der Druck zu gross wird, platzt die Zahnfistel und der Eiter wird in den Mundraum ausgeleitet. Dadurch lässt der Schmerz nach.

Aber Achtung! Das bedeutet nicht, dass die Zahnfistel jetzt abgeheilt und verschwunden ist. Da die Entzündung weiterhin besteht, beginnt das Ganze wieder von vorne: Die Zahnfistel füllt sich erneut mit Eiter, bis sie erneut platzt. Um eine Zahnfistel endgültig zu entfernen, ist eine Behandlung beim Zahnarzt notwendig.

Wo können Fisteln im Mund auftreten?

Zahnfisteln entstehen ausschliesslich am Zahnfleisch. Es gibt allerdings auch die sogenannten Mundfisteln, die vor allem an den Lippen, am Mundboden, am Gaumen sowie in der Kieferhöhle auftreten und ebenfalls durch bakterielle Entzündungen verursacht werden. Wenn Fisteln in der Nasenhöhle auftreten, spricht man von Nasenfisteln.

Gut zu wissen:

Fisteln gibt es nicht nur im Mundbereich. Sie können überall am menschlichen Körper vorkommen – zum Beispiel auch im Intimbereich und Darm.

Folgen: Was passiert, wenn eine Zahnfistel nicht behandelt wird?

Wenn eine Zahnfistel rechtzeitig erkannt wird, kann man sie gut behandeln. Gefährlich wird es allerdings, wenn sie lange unbehandelt verschleppt wird. Einige Betroffene gehen sogar erst zum Zahnarzt, wenn sie schon seit Jahren eine Zahnfistel haben. Dann drohen Komplikationen: Die Entzündung kann auf den Kieferknochen übergehen und zum Zahnverlust führen.

Ausserdem kann eine Zahnfistel im schlimmsten Fall Auswirkungen auf den ganzen Körper haben: Es besteht nämlich die Gefahr einer Blutvergiftung, wenn sich die Zahnfistel abkapselt und in einen Abszess verwandelt. Das ist zwar selten, aber sehr gefährlich: Wenn der Abszess ebenfalls nicht behandelt wird, können sich die Erreger aus dem Eiter über die Blutbahn im ganzen Körper ausbreiten und im schlimmsten Fall zum Versagen von lebenswichtigen Organen wie Herz oder Niere führen. 

Ursachen: Woher kommen Zahnfisteln?

Wie genau entstehen Zahnfisteln? Und wer ist besonders betroffen? Das schauen wir uns hier genauer an:

Hauptursache: Bakterielle Entzündung

Der häufigste Auslöser für das Entstehen von Zahnfisteln ist eine bakterielle Entzündung der Zahnwurzel – insbesondere der Zahnwurzelspitze. Zu einer solchen Infektion kommt es, wenn ein Zahn mit Karies befallen ist und die Bakterien sich den Weg bis in die Zahnwurzel bahnen können. Wenn sich diese Entzündung auf das umliegende Gewebe – das Zahnfleisch – ausbreitet und unbehandelt bleibt, entsteht eine Zahnfistel, die sich nach und nach mit Eiter füllt.

Auch eine Zahnfleischentzündung kann Zahnfisteln verursachen. Dazu kommt es, wenn du dir nicht gründlich genug die Zähne putzt und den Zahnbelag nicht häufig genug entfernst. Dann sammeln sich Bakterien am Zahnfleischsaum an und greifen das Zahnfleisch mit ihren giftigen Stoffwechselprodukten an. Die Parodontitis, eine Entzündung des Zahnhalteapparats, ist die fortgeschrittene Stufe der Zahnfleischentzündung, bei der nicht nur das Zahnfleisch, sondern auch bereits die Kieferknochen angegriffen werden. Das Zahnfleisch geht zurück und es entstehen sogenannte Zahnfleischtaschen zwischen Zahnfleisch und Zahn – die ideale Brutstätte für Bakterien. 

Risikofaktoren: Was begünstigt die Entstehung von Zahnfisteln?

Bestimmte Risikofaktoren sorgen dafür, dass Entzündungen im Mundraum wahrscheinlicher sind – und die können letztendlich eine Zahnfistel auslösen.

 

Schlechte Mundhygiene

Menschen, die sich selten die Zähne putzen und dabei nicht besonders gründlich vorgehen, haben ein erhöhtes Risiko für Zahnfisteln, weil sie häufiger mit Karies, Parodontitis & Co. zu tun haben. Im Prophylaxe-Abschnitt erfährst du, wie genau du deine Zähne pflegen solltest, damit es nicht zu Zahnfisteln kommt.

 

Zahnfistel durch Stress

Stress und psychische Belastung wirken sich auf den gesamten Körper aus und schwächen das Immunsystem. Deshalb bist du besonders anfällig für Krankheiten aller Art, wenn du auf der Arbeit oder im Privatleben unter Stress stehst.

 

Rauchen

Raucher:innen haben ein bis zu siebenmal höheres Risiko, an Parodontitis zu erkranken als Nichtraucher:innen. Kein Wunder also, dass sie besonders häufig von Zahnfisteln heimgesucht werden. Rauchen führt nämlich dazu, dass der gesamte Mundbereich schlechter durchblutet wird. So können schädliche Stoffe schlechter abtransportiert werden.

 

Ernährung

Bakterien lieben Zucker. Deshalb ist eine zuckerreiche Ernährung echter Treibstoff für Entzündungen. Das bedeutet: Je mehr Zucker du isst, desto schneller können Entzündungen sich ausbreiten. Eine zuckerarme Ernährung mit vielen entzündungshemmenden Pflanzenstoffen ist also ein gutes Mittel im Kampf gegen Entzündungen.

 

Verletzungen im Mundraum

Auch durch Zahnbehandlungen, die Wunden hinterlassen, wie zum Beispiel nach einer Wurzelbehandlung, Wurzelspitzenresektion oder Zahnextraktion, können Entzündungen im Zahnfleisch entstehen, die letzten Endes auch zu Zahnfisteln führen können. 

Gut zu wissen: 

Um dich vor und nach operativen Eingriffen im Mundraum vor bakteriellen Infektionen zu schützen, kannst du eine Mundspülung mit Chlorhexidin verwenden. Dieser Wirkstoff gilt als Goldstandard zur Bekämpfung von Keimen und tötet rigoros alle Bakterien ab, sodass sich anschliessend ein neues Bakteriengleichgewicht aufbaut.

Pluspunkt für die Mundspülungen der Perio plus Reihe von Curaprox: Der natürliche Wirkstoff Citrox® – ein Extrakt aus der Bitterorange – verstärkt die antibakterielle Wirkung von Chlorhexidin zusätzlich.

Geschwächtes Immunsystem & Vorerkrankungen

Bei einem geschwächten Immunsystem haben Bakterien besonders leichtes Spiel und können sich schnell ausbreiten. Menschen mit Diabetes und Asthma haben beispielsweise ein erhöhtes Risiko, Zahnfisteln zu entwickeln. Das gilt auch nach einer Stammzelltransplantation oder einer Chemotherapie, beispielsweise während der Behandlung von Kehlkopfkrebs. Menschen, die unter Alkoholsucht leiden, gehören ebenfalls zur Risikogruppe.

Wer ist betroffen? 

Zahnfisteln können Menschen jeden Alters treffen. Sie kommen nicht nur bei Erwachsenen vor, sondern auch bei Kindern mit Milchzähnen. Da Zähne und Kiefer noch nicht voll entwickelt sind, kommen Zahnfisteln bei Kindern sogar häufiger vor. Die Behandlung läuft bei Kindern und Erwachsenen gleich ab.

Diagnose: Wann zum Arzt bei Zahnfisteln? 

Die meisten Betroffenen warten mit dem Zahnarztbesuch bei einer Zahnfistel zu lange. Zunächst sind die Symptome nicht “schlimm” und da sich die Fistel regelmässig entleert und die Schmerzen dadurch weggehen, sehen viele Betroffene zunächst keinen Handlungsbedarf. Besser ist es, wenn du ungewöhnliche Schwellungen am Zahnfleisch direkt untersuchen lässt, um die Ursache abklären zu lassen.

Während der Untersuchung schaut dir der Zahnarzt genau in den Mund und hält Ausschau nach Schwellungen, Rötungen, Verletzungen und sonstigen Auffälligkeiten am Zahnfleisch. Anschliessend führt er einen Kältetest durch, um zu überprüfen, ob die Zahnwurzel beziehungsweise der Zahnnerv noch voll funktionsfähig oder bereits abgestorben ist. Ist der Zahn gesund, empfindet der Patient die Kälte als unangenehm und reagiert entsprechend. Ist der Zahnnerv allerdings bereits abgestorben, spüren Patient:innen die Kälte nicht.

Als nächstes wird der Kiefer geröntgt, damit der Zahnarzt erkennen kann, ob die Kieferknochen bereits von der Entzündung befallen sind und wo genau der Entzündungsherd liegt. Gegebenenfalls überweist der Arzt dich zu einem Kieferchirurgen.

Gut zu wissen:

Wenn dein Zahnarzt während der Schwangerschaft eine Zahnfistel entdeckt, wird es etwas komplizierter. Da Röntgen während der Schwangerschaft vermieden werden sollte, kann dein Zahnarzt das Ausmass der Zahnfistel nicht gut abschätzen. Nach Erfahrungen von schwangeren Frauen, die sich in Internetforen über Zahnfisteln austauschen, wird die Behandlung der Zahnfistel deshalb häufig auf einen Zeitpunkt nach der Geburt verschoben.

Behandlung: Wie entfernt man Zahnfisteln?

Je nachdem, wie weit die Zahnfistel bereits fortgeschritten ist, kann der Zahnarzt unterschiedliche Behandlungen empfehlen. Bevor wir uns die Behandlung genauer anschauen, beantworten wir hier eine wichtige Frage:

Kann man Zahnfisteln selbst ausdrücken?

Nein! Bitte probiere das auf keinen Fall aus. Eine Zahnfistel ist kein kleiner Pickel, den man mal eben ausdrücken kann, und dann Ruhe hat. Hier handelt es sich um ein echtes Zahnproblem, das ernste Konsequenzen mit sich ziehen kann, wenn du etwas falsch machst.

Wenn du die Zahnfistel selbst ausdrückst oder aufstichst, läufst du Gefahr, die Entzündung zu verschlimmern und den Heilungsprozess zu verzögern. Der austretende Eiter steckt ausserdem voller Bakterien, die sich so munter in deinem Mund ausbreiten können. Lass dir die Zahnfistel stattdessen lieber vom Zahnarzt öffnen, der über die notwendigen Geräte verfügt, um den Eiter direkt abzusaugen.

Ablauf der Zahnfistelbehandlung

Die Art und Weise der Behandlung einer Zahnfistel ist individuell unterschiedlich und muss von deinem Zahnarzt bestimmt werden. Normalerweise läuft eine Behandlung so ab:

 

Medikamente

Wenn die Diagnose “Zahnfistel” steht, verschreibt dir dein Zahnarzt in der Regel Antibiotika, um die Bakterien abzutöten, die die Entzündung verursacht haben. Welches Antibiotikum und in welcher Dosierung hängt davon ab, wie weit die Zahnfistel fortgeschritten ist.

Falls die Entzündung klar begrenzt und die Ursache bereits entfernt ist, kann es sein, dass dein Arzt die Zahnfistel nicht mit Antibiotika behandeln möchte, sondern dich dazu auffordert, eine antibakterielle Mundspülung zu verwenden. Halte dich hier unbedingt an die Anweisungen deines Zahnarztes.

Gut zu wissen: 

Falls du starke Schmerzen hast und die Wartezeit zum Zahnarzttermin überbrücken musst, kannst du rezeptfreie Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Ibuprofen einnehmen. Diese Schmerzmittel haben eine entzündungshemmende Wirkung. Teile deinem Zahnarzt bei der Untersuchung dann allerdings unbedingt mit, welches Medikament du in welcher Dosierung eingenommen hast.

Zahnfistel-Operation

In einigen Fällen ist die Antibiotikatherapie bereits ausreichend. Häufig muss der Zahnarzt jedoch auch zum Skalpell greifen und die Zahnfistel unter lokaler Betäubung mit einem kleinen Schnitt öffnen. Dabei saugt er den austretenden Eiter direkt ab, damit sich die darin enthaltenen Bakterien nicht weiter ausbreiten können.

Anhand der Röntgenaufnahme beurteilt der Zahnarzt ausserdem, ob weitere Massnahmen notwendig sind: Wenn die Zahnfistel durch eine Entzündung der Zahnwurzelspitze verursacht wurde, kann der Entzündungsherd durch eine Wurzelspitzenresektion entfernt werden, damit sich die Entzündung nicht weiter ausbreitet – entweder durch eine Laserbehandlung oder als klassischer chirurgischer Eingriff. In manchen Fällen ist die Entzündung allerdings so weit fortgeschritten, dass man den Zahn ziehen muss.

 

Regelmässige Nachkontrolle

Nach dem operativen Eingriff ist es wichtig, dass dein Zahnarzt den Heilungsverlauf kontrolliert. So kann er sicherstellen, dass es nicht zu Komplikationen oder direkt zu einer erneuten Entzündung kommt. Auch nachdem die Behandlung abgeschlossen ist, solltest du die betroffene Stelle gut im Auge behalten und regelmässig vom Zahnarzt kontrollieren lassen. Es kann nämlich sein, dass Zahnfisteln wiederkommen. Dann beginnt die Behandlung von vorne.

Gibt es Hausmittel gegen Zahnfisteln?

Es gibt kein Hausmittel, das die Ursache von Zahnfisteln – also eine entzündete Zahnwurzel – bekämpfen kann. Das kann ausschliesslich die zahnärztliche Behandlung. Deshalb solltest du lieber nicht versuchen, die Zahnfistel selbst zu behandeln.

Du kannst Hausmittel für dich oder dein Kind allerdings unterstützend zur Linderung der Symptome einsetzen. Einige Menschen schwören auf Mundspülungen mit abgekühltem Kamillentee. Auch Nelkenöl und Teebaumöl sollen als Hausmittel gegen die Symptome von Zahnfisteln helfen. Du kannst mehrmals täglich mit warmem Wasser, gemischt mit zwei bis drei Tropfen Öl, den Mund ausspülen. Die ätherischen Öle sollen entzündungshemmend wirken.

Knoblauch und Zwiebel haben eine antibakterielle, antimikrobielle und entzündungshemmende Wirkung. Du kannst sie klein schneiden und einige Minuten auf die betroffene Stelle legen und einwirken lassen. Falls dir der Zwiebel- oder Knoblauchgeschmack so zu intensiv ist, kannst du sie auch einfach häufiger beim Kochen verwenden.

Aber Achtung: Kläre bitte mit deinem Zahnarzt, ob diese Hausmittel als Ergänzung zur zahnärztlichen Behandlung geeignet sind. 

Kann man Zahnfisteln alternativ behandeln?

Genau wie Hausmittel kannst du homöopathische Mittel wie etwa Globuli und Schüssler-Salze ergänzend zur zahnärztlichen Behandlung verwenden. Ersetzen können sie die Behandlung durch OP und beziehungsweise oder Antibiotika allerdings auf keinen Fall. Besprich den Einsatz von homöopathischen Mitteln am besten mit deinem Zahnarzt.

Hinweis: Bisher ist die Wirkung von Homöopathie nicht wissenschaftlich belegt. Laut Experteneinschätzung, beispielsweise durch die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, ist eine positive Entwicklung vor allem auf den Placebo-Effekt zurückzuführen.

Prophylaxe: So vermeidest du die (erneute) Entstehung von Zahnfisteln

Zum Glück kannst du selbst etwas tun, um die Entstehung von Zahnfisteln zu verhindern. Hier findest du ein paar hilfreiche Tipps, damit sich erst gar keine Zahnfisteln bilden beziehungsweise damit die Wahrscheinlichkeit der Neuinfizierung möglichst gering bleibt.

Gründliche Mundhygiene 

Die bakteriellen Entzündungen, die für die Entstehung von Zahnfisteln verantwortlich sind, entstehen in der Regel durch mangelhafte Mundhygiene, weil der Zahnbelag nicht regelmässig oder nicht gründlich genug entfernt wird. Zum Glück hast du hier volle Kontrolle: Du kannst Karies, Zahnfleischentzündungen und Parodontitis vermeiden, indem du auf eine besonders gründliche Mundhygiene achtest. Aber wie genau sieht die aus?

Du erfährst alles, was du zur täglichen Mundpflege wissen musst, in unseren umfangreichen Anleitungen:

Richtig Zähne putzen

Zähne richtig putzen mit der Schallzahnbürste

Richtig Zähne putzen bei Kindern

Zahnzwischenräume richtig reinigen

Regelmässige Kontrollen beim Zahnarzt  

Bei Entzündungen im Mundbereich ist es häufig so, dass Betroffene nicht sofort merken, dass etwas nicht stimmt. Genau wie bei der Zahnfistel, die zu Beginn keine Schmerzen verursacht, ist es auch bei Zahnfleischentzündungen und Karies. Deshalb ist es wichtig, dass du regelmässig zum Zahnarzt gehst, damit Entzündungen und andere Probleme schnell erkannt und behandelt werden können.

Werden Zahnfleischentzündungen, Karies und Parodontitis rechtzeitig behandelt, kommt es erst gar nicht zur Bildung von Zahnfisteln. Auch mit deinem Kind solltest du regelmässig zum Zahnarzt gehen, um sicherzustellen, dass keine Zahnfistel oder andere Zahnprobleme im Anmarsch sind.

Ausserdem kannst du gerne ein- bis zweimal pro Jahr eine professionelle Zahnreinigung durchführen lassen. So wird auch Zahnstein – die verhärtete Form von Zahnbelag und eine beliebte Brutstätte für Bakterien – gründlich entfernt.

Gesunder Lebensstil

Da Raucher:innen ein erhöhtes Risiko für Zahnfisteln haben, ist jetzt ein besonders guter Zeitpunkt, um mit dem Rauchen aufzuhören und einen gesünderen Lebensstil zu starten. Dazu gehört auch eine gesunde Ernährung mit vielen entzündungshemmenden Lebensmitteln wie Obst und Gemüse – insbesondere Ingwer, Kurkuma, Chili, Zwiebeln und Knoblauch. Auch Omega-3-Fettsäuren aus Kaltwasserfisch, Nüssen und Samen haben eine entzündungshemmende Wirkung. 

Auf Zucker und sog. “schnelle” Kohlenhydrate (wie zum Beispiel in Weissmehl) solltest du weitgehend, weil sie Entzündungen fördern. Auch Sport hat eine entzündungshemmende Wirkung und ist bekanntermassen fester Bestandteil eines gesunden Lebensstils.

  

 

Quellen

Borchers, Ralf: Die bessere Wahl: Konventionell oder mit Laser?, auf: zwp-online.info.

Cansiz, Erol et al.: Treatment of Oral Fistulas, in: A Textbook of Advanced Oral and Maxillofacial Surgery Volume 3. 2016.

Chouk, Chourouk et al.: Oral Cutaneous Fistula. StatPearls Publishing. 2023.

Dentlounge Zahnmedizin: Zahnfisteln: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.

Dentteam: Mundgesundheit für Schwangere.

Imai, PH et al.: Comparison of interdental brush to dental floss for reduction of clinical parameters of periodontal disease: a systematic review, in: Database of Abstracts of Reviews of Effects. 2012.

Heinrich, Christian:  Wirkt Homöopathie wirklich?, auf: helmholtz.de.

Mainzahn: Welche Antibiotika werden zur Behandlung von Zahninfektionen eingesetzt?

Parvini, Puria et al.: Surgical options in oroantral fistula management: a narrative review, in: International Journal of Implant Dentistry. 2018.

Probol, Britta: Entzündungen mit gesunder Ernährung lindern, auf: ndr.de.

Schulz, Cindy: Fistel austrocknen: Diese Hausmittel können die Heilung unterstützen, auf: praxistipps.focus.de.

Unterberger, Tanja: Zahnfistel, at: netdoktor.de

Zahnärztin Wojcik: Zahnwurzelentzündung.

Alle Websites letztmals aufgerufen am 22.05.2023.

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