Das Wichtigste in Kürze
- Von einer Periimplantitis spricht man, wenn sich die Umgebung rund um ein Implantat entzündet hat und die krankmachenden Bakterien bereits in die tieferen Gewebe eingedrungen sind.
- Eine Periimplantitis entwickelt sich oft unbemerkt aus einer Mundschleimhautentzündung heraus.
- Symptome sind anfangs häufig nicht zu spüren. Später ist die betroffene Stelle oft druckempfindlich. Es kann sich auch Eiter an dieser Stelle bilden. Im Verlauf leiden Betroffene unter stärker werdenden Schmerzen.
- Bester Schutz vor der bakteriell-entzündlichen Erkrankung ist eine vorbildliche Mundhygiene.
- Bei einer frühzeitig erkannten Periimplantitis kann es bereits ausreichen, ein oder mehrere Professionelle Zahnreinigungen durchführen zu lassen und das Implantat sowie den restlichen Mundraum besonders intensiv zu pflegen und zu reinigen.
- Fortgeschrittene Infektionen können zum Knochenabbau und schlimmstenfalls zum Verlust des Implantats führen. Dann sind komplexere Therapien nötig.
Definition: Was ist eine Periimplantitis?
An einer Periimplantitis leiden Menschen, bei denen sich die Umgebung rund um ein Zahnimplantat entzündet hat. Die Vorsilbe “Peri” stammt aus dem Griechischen und steht für “um/herum”. Das “itis” beschreibt die Entzündung.
Häufigkeit einer Periimplantitis
Zur Prävalenz, also zur Frage, wie viele Menschen von einer Periimplantitis betroffen sind, lässt sich sagen, dass die Angaben stark variieren. Laut S3-Leitlinie zur Behandlung periimplantärer Infektionen an Zahnimplantaten tritt sie im Schnitt bei rund 22 Prozent aller Implantatträger:innen in Deutschland auf.
Wie entsteht eine Periimplantitis?
Eine Periimplantitis entsteht durch Bakterienbeläge, die sich beispielsweise rund um ein im Knochen verankertes Implantat angesammelt haben. Bei diesen Belägen handelt es sich schlicht um Plaque, die nicht durch Zähneputzen entfernt wurde.
Die Plaque-Bakterien können nun einigen Schaden in unserem Mund anrichten: Oft kommt es erst einmal zu einer oberflächlichen Entzündung der Schleimhaut rund um das Zahnimplantat – auch orale Mukositis genannt. In diesem Stadium spüren viele Betroffene noch keine oder nur sehr wenige Beschwerden (beispielsweise kleinere wunde Stellen im Mund) und sehen dementsprechend keinen Handlungsbedarf.
Arbeiten sich die Bakterien nun jedoch unbemerkt in die Tiefe, befallen sie dort auch das Gewebe rund um die Implantatschraube – und dann schlimmstenfalls auch den Kieferknochen. Bleibt die Entzündung weiterhin unbehandelt, bauen sich irgendwann Gewebe und Knochen ab. Das liegt daran, dass unser Körper die Entzündung erkennt und das Immunsystem nun auf Hochtouren arbeitet. Dabei greift es nicht nur die Plaque-Bakterien an, sondern gleich auch das eigene Gewebe in der Umgebung der entzündeten Stelle.
Baut sich der Knochen daraufhin ab, ist auch die Verankerung des Implantats nicht mehr vorhanden, woraufhin sich das Zahnimplantat lockert. Schlimmstenfalls kommt es zum Verlust des Implantats.
Wie du bereits am Verlauf der Erkrankung erkennen kannst: Eine frühe Behandlung kann Schlimmeres verhindern. Wird eine Periimplantitis in ihren Anfängen erkannt, ist sie gut heilbar.
Gut zu wissen:
Eine sehr gute Mundhygiene ist das A und O bei der Vorbeugung einer Periimplantitis. Aber wie pflegt man Mund und Zähne eigentlich optimal? Hier erhältst du eine umfangreiche Anleitung für richtiges Zähneputzen.
Periimplantitis: Ursachen und Risikofaktoren
Wie du bereits erfahren hast, sorgen Plaque-Bakterien dafür, dass Entzündungen in unserem Mund entstehen, die sich später dann auch im tiefer gelegenen Gewebe ausbreiten können. Die häufigste Ursache liegt also in einer mangelnden Mundhygiene, die es Plaque-Bakterien besonders leicht macht, sich im Mund auszubreiten. Darüber hinaus gibt es aber auch noch weitere Gründe, die die Entstehung einer Periimplantitis verursachen oder begünstigen können.
Rauchen
Raucherinnen und Raucher haben ein erhöhtes Risiko, Entzündungen an ihren Implantaten zu entwickeln. Warum? Bei ihnen verengen sich durch den Zigarettenkonsum die Blutgefässe, wodurch sich die Durchblutung – auch des Zahnfleischs – verschlechtert. Plaque-Bakterien haben es dadurch leichter, sich auszubreiten und Entzündungen wie eine Periimplantitis zu verursachen.
Allgemeinerkrankungen
Einige Krankheiten wie Diabetes und Osteoporose können die Entstehung einer Periimplantitis begünstigen. Bei Diabetes kann das der Fall sein, wenn die Medikamente der Patient:innen nicht optimal eingestellt sind. Bei Osteoporose ist die Einnahme von Bisphosphonaten (Wirkstoff, der den Knochenabbau hemmt) ein Risikofaktor, weil diese die lokale Immunabwehr und die Knochenregeneration reduzieren können.
Anhaltender Stress
Leiden wir permanent unter Stress, wirkt sich das negativ auf unseren ganzen Körper aus. Unsere Immunabwehr sinkt und wir sind insgesamt anfälliger für Krankheiten – auch für die Entstehung von Entzündungen wie einer Periimplantitis.
Unregelmässige zahnärztliche Kontrollen
Patient:innen, die ein Implantat bekommen haben, sollten regelmässige Kontroll- und Nachsorgetermine unbedingt ernst nehmen. Das gilt besonders für die ersten Monate nach dem Einsetzen des Implantats. Der Zahnarzt kann auf diese Weise die sogenannte Einheilung des Implantats verfolgen und mögliche Früh-Anzeichen einer Periimplantitis erkennen.
Zusätzlich empfiehlt dir dein Zahnarzt vermutlich eine jährliche Röntgenkontrolle, bei der er von aussen unsichtbare entzündliche Prozesse sichtbar machen kann.
Darüber hinaus gibt es auch bestimmte Speicheltests, die zur Früherkennung zum Einsatz kommen können. Lass dich hierzu von deinem Zahnarzt beraten, inwieweit ein solcher Test für dich notwendig ist.
Gut zu wissen:
Du möchtest wissen, wie sinnvoll eine Röntgenuntersuchung beim Zahnarzt ist und wie schädlich die Röntgenstrahlen für dich sein können? Das lies dazu unseren Artikel:
Symptome einer Periimplantitis
Je nachdem, in welchem Stadium sich die Periimplantitis befindet, treten verschiedene Symptome auf. Wie bereits beschrieben, zeigt sich in der Anfangsphase oft eine oberflächliche Mundschleimhautentzündung, die häufig keine oder nur sehr geringe Symptome hervorruft. Manchmal ist das Zahnfleisch rund um das Implantat oder das Zahnfleisch geschwollen – die ersten spürbaren Anzeichen für eine Entzündung.
Aus dieser anfänglichen Mundschleimhautentzündung können sich nun recht schnell und fliessend die für die Entzündung verantwortlichen Plaque-Bakterien in die Tiefe rund um das Zahnimplantat vorarbeiten. Ist das der Fall, ist eine Periimplantitis entstanden. Patient:innen leiden dann vermutlich unter einem oder mehreren der folgenden Symptome:
- Mundgeruch
- Eiterbildung an der entzündeten Stelle
- Schmerzen beim Zähneputzen
- Zahnfleischbluten
- Zahnfleischrückgang (Parodontitis)
- Knochenrückgang und dadurch Sichtbarwerden des oberen Teils des Implantats (nur im Röntgenbild zu sehen)
- Implantatlockerung oder -verlust
So wird eine Periimplantitis diagnostiziert
Wenn du eines oder mehrere der oben genannten Symptome bei dir feststellst, solltest du einen Termin bei deinem Zahnarzt machen und nicht versuchen, dir selbst eine Diagnose zu stellen. Natürlich existieren im Internet jede Menge Bilder, wie eine Periimplantitis aussehen kann. Davon solltest du dich aber nicht zu sehr beeindrucken lassen. Dein Arzt ist der einzige, der die Diagnose stellen und dir dann gegebenenfalls auch die richtige Behandlung empfehlen kann.
Für die Diagnostik benötigt der Zahnarzt eine sogenannte Parodontalsonde. Sie sieht aus wie eine dünne Metallspitze, mit der der Arzt die Taschentiefe messen kann. Die Taschentiefe ist die natürliche Furche zwischen Zahn und Zahnfleisch, die im gesunden Zustand bis zu 3,5 Millimeter tief ist. Mit der Parodontalsonde lässt sich die Taschentiefe messen. Ist sie zu tief, ist dies ein Indiz für eine Periimplantitis, da solch tiefe Taschen auf einen Knochenabbau hinweisen.
Sichern lässt sich die Vermutung mit einem Röntgenbild. Nur so ist es möglich, das Ausmass des Knochenabbaus rund um ein Implantat zu bestimmen.
Es kann auch sein, dass dein Zahnarzt mit Hilfe einer Laboruntersuchung ermitteln möchte, welches Bakterium der vielen hundert Arten in deinem Mund die Entzündung rund um dein Implantat verursacht hat. Mit Hilfe einer solchen bakteriologischen Untersuchung kann der Arzt das geeignete Antibiotikum verschreiben, falls eine solche Behandlung bei dir tatsächlich nötig ist – beispielsweise das Lokalantibiotikum Ligosan.
Diagnose Periimplantitis in der ICD-Verschlüsselung
Wenn du als Kassenpatient zum Arzt gehst und dieser bei dir eine Periimplantitis feststellt, wirst du die Diagnose im Arztbrief als sogenannte ICD-10-GM-Verschlüsselung wiederfinden. ICD steht für „International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems”. Zu deutsch: Internationale Klassifikation der Krankheiten. Eine Periimplantitis wird mit dem ICD-Code K05.1 / T85.78 (“Infektion und entzündliche Reaktion durch sonstige interne Prothesen, Implantate oder Transplantation”) verschlüsselt.
Therapiemöglichkeiten: Periimplantitis stoppen und behandeln
Bei dir wurde eine Periimplantitis diagnostiziert? Dann wird dein Zahnarzt eine geeignete Therapie für dich empfehlen, um schwerwiegende Folgen wie beispielsweise einen Knochenabbau und den Verlust des Implantats zu verhindern. Welche Behandlung in deinem Fall sinnvoll ist, hängt in erster Linie davon ab, wie schnell du den Zahnarzt aufgesucht hast, sprich: Wie weit die Periimplantitis bereits fortgeschritten ist.
Behandlung im Frühstadium
Professionelle Zahnreinigung
Im Anfangsstadium, wenn erst einmal nur das Zahnfleisch entzündet ist, kann es bereits helfen, wenn die Verursacher – also die Plaque-Bakterien – durch eine Professionelle Zahnreinigung entfernt werden. Mit etwas Glück erholt sich die betroffene Stelle dadurch und du benötigst keine weitere Behandlung. Es kann jedoch sein, dass dein Zahnarzt dir kürzere Abstände zwischen den Professionellen Zahnreinigungen empfiehlt, um einer erneuten Entzündung vorzubeugen beziehungsweise sie früh genug zu erkennen.
Mundhygiene intensivieren und Risikofaktoren minimieren
Darüber hinaus wird er dir raten, deine Mundhygiene zu überdenken und noch mehr Zeit dafür zu investieren. Denn: Wer gut auf Zähne und Zahnfleisch achtet und diese regelmässig säubert, bekommt nachgewiesenermassen seltener eine Periimplantitis. Natürlich solltest du auch selbst darauf achten, deine individuellen Risikofaktoren für eine Entstehung der Entzündung zu minimieren. Raucher:innen sollten beispielsweise auf ihren Zigarettenkonsum gänzlich verzichten.
Mundspülungen zur Unterstützung – nach ärztlicher Absprache
Du fragst dich, ob du eine Spüllösung oder Salbe benutzen solltest, um die Entzündung rund um ein Implantat schneller abheilen zu lassen? Mit der richtigen Wahl kannst du tatsächlich den Heilungsprozess unterstützen. Wähle dazu Spülungen mit Chlorhexidin, besprich die Anwendung aber unbedingt vorher mit deinem Zahnarzt. Das gilt auch für den Einsatz von Mundspüllösungen mit Wasserstoffperoxid. Sie werden oft zur Wundreinigung und bei Zahnfleischbluten sowie Mundschleimhautentzündungen eingesetzt. Frage vor der Nutzung unbedingt, wie sinnvoll das in deinem individuellen Fall ist.
Gut zu wissen:
Bei Periimplantitis Symptomen im Mund wie Entzündungen mit Eiterbildung an den Implantaten kann es hilfreich sein, ein desinfizierendes Gel mit dem Wirkstoff Chlorhexidin anzuwenden – beispielsweise , das Perio Plus Focus Gel von Curaprox. Auch eine anti-bakterielle Spezialzahncreme wie die Perio Plus Support Zahncreme kann vorübergehend eingesetzt werden, um die Infektion in Schach zu halten und den Heilungsprozess zu unterstützen. Wie immer gilt aber: Besprich zuerst mit deinem Arzt, ob der Gebrauch für deinen individuellen Fall sinnvoll ist.
Wichtig zu wissen ist, dass Mundspülungen nicht zu deiner Standard-Mundhygiene gehören sollten. Ist dein Mundraum rundum gesund, benötigt er neben dem normalen Zähneputzen keine zusätzlichen Spülungen. Bei Vorliegen von Erkrankungen wie einer Periimplantitis kann die Anwendung für eine gewisse Dauer aber von Nutzen sein.
Laser-Behandlung
Auch eine Laser-Behandlung kann bei der Bekämpfung einer Periimplantitis unterstützen. Beim Lasern lassen sich Keime abtöten, die für die Entstehung der Entzündung verantwortlich sind. Lass dich von deinem Arzt beraten, ob und welche Laser-Therapie für dich in Frage kommt.
Behandlung in fortgeschritteneren Stadien
Hat eine fortgeschrittene Periimplantitis schon den Kieferknochen angegriffen und dadurch vielleicht bereits das Implantat gelockert, ist die Therapie komplexer. Ist schon sehr viel Knochensubstanz verloren gegangen, muss in der Regel ein Knochenaufbau (regenerative Therapie) stattfinden. Das ist eine kieferchirurgische Operation, bei der Knochenersatzmaterial in die Kieferhöhle eingebracht wird. Ziel ist es, mit dem wieder aufgebauten Knochen eine neue Verankerung für das Implantat zu schaffen und das Implantat auf diese Weise zu retten.
Ein solches Ersatzmaterial kann beispielsweise aus benachbarten Kieferregionen wie Ober- und Unterkieferkamm oder Kinn entnommen werden. Ärzt:innen verwenden heute aber oft auch andere Stoffe, um den Patient:innen diese Knochenentnahme zu ersparen. Heute gibt es bereits viele Materialien, die dem menschlichen Knochen sehr nahekommen. Ihnen sind beispielsweise Tierknochen, Korallen oder Algen zugesetzt. Ist ein Knochenaufbau erfolgreich verlaufen, kann in der Regel wieder ein Implantat eingesetzt werden.
Wichtig zu wissen: Sowohl im Anfangsstadium als auch in fortgeschrittenen Phasen ist immer die Reinigung der Zähne, der gesamten Mundhöhle und natürlich auch des Implantats essentiell. Nur wenn die krankmachenden Plaque-Bakterien entfernt werden, kann sich das Gewebe erholen. Einige Zahnarztpraxen wenden zur Reinigung von Implantaten das elektrolytische Reinigungsverfahren GalvoSurge an. Das Prinzip dahinter ist eine geringgradige, an das Implantat angelegte elektrische Spannung und das Besprühen des Implantats mit einer Reinigungsflüssigkeit. Das führt zu einer Spaltung von Wasser in H+ und OH-Ionen. Es entsteht atomarer Wasserstoff, der sich zu Bläschen aggregiert. Diese Bläschen heben den krankmachenden Biofilm von der Implantatoberfläche ab.
Ob dein Zahnarzt die GalvoSurge-Methode nutzt und inwieweit sie in deinem Fall sinnvoll ist, besprichst du am besten mit ihm persönlich.
Heilungsdauer bei einer Periimplantitis
Du fragst dich, wie lange du mit einer Periimplantitis zu tun hast? Leider lässt sich zur Heilungsdauer keine allgemeine Prognose abgeben. Sie hängt davon ab, in welchem Stadium sich die Krankheit befindet. Wird die Entzündung früh entdeckt und behandelt, stehen die Chancen gut, dass du dich bald besser fühlst. Ist sie jedoch weit fortgeschritten, werden häufig grössere Massnahmen wie ein Knochenaufbau nötig sein, sodass du vermutlich länger brauchst, um dich von der Entzündung und ihren Folgen zu erholen.
Kosten einer Periimplantitis-Behandlung
Wenn du unter einer Periimplantitis leidest, wird deine Krankenkasse in Deutschland einige Therapie-Kosten für die Behandlung tragen. Gemeint sind damit beispielsweise die Kosten für das Röntgen, die Untersuchung oder ein Antibiotikum, das du eventuell nehmen musst.
Nicht von der Krankenkasse bezahlt wird in der Regel der Knochenaufbau, der nötig ist, wenn deine Periimplantitis bereits sehr weit fortgeschritten ist. Diese Behandlung musst du, genau wie das Implantat auch, selbst bezahlen – es sei denn du hast eine Zahnzusatzversicherung, die diese Therapie bezuschusst.
Damit du keine bösen finanziellen Überraschungen erlebst, wirst du von deinem Zahnarzt vor Beginn der Behandlung einen Kostenvoranschlag bekommen. In dieser Abrechnung kannst du genau sehen, für was du wie viel Geld bezahlen musst.
Hausmittel: Periimplantitis selbst behandeln?
In der Umgebung deines Zahnimplantats hat sich eine Entzündung gebildet? Dann solltest du umgehend einen Termin beim Zahnarzt vereinbaren. Mit einer Periimplantitis ist nicht zu spassen. Um die Wartezeit bis zu deinem Termin zu überbrücken, kannst du aber versuchen, mit Hausmitteln etwaige Schmerzen in den Griff zu bekommen oder dir ganz einfach ein wenig Wohlbefinden zurückzuholen. Was dafür in Frage kommen kann, haben wir für dich zusammengefasst:
Kamillentee
Kamillentee hat eine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung. Wenn du mit abgekühltem Tee gurgelst oder auch einfach nur deinen Mund damit ausspülst, kannst du also womöglich eine Linderung deiner Beschwerden herbeiführen. Alternativ kannst du auch einen Wattebausch mit dem Tee tränken und die entzündete Stelle damit betupfen.
Nelken
Bei einer Periimplantitis ist die Umgebung deines Implantats entzündet. Das heisst, in der Regel ist die Entzündung sehr punktuell. Das hat immerhin den Vorteil, dass du Nelken als Hausmittel ausprobieren kannst. Dazu beisst du an der schmerzhaften Stelle vorsichtig auf die Nelke. Dabei tritt sogenanntes Eugenol aus. Dieser Stoff hat eine schmerzhemmende Wirkung.
Salz
Salz hat desinfizierende Eigenschaften und kann Spannungen im Weichgewebe etwas auflösen. Um davon zu profitieren, kannst du etwas Salz in einem Glas mit warmem Wasser auflösen. Lass das Wasser dann aber unbedingt abkühlen und spüle dir damit maximal zwei Minuten lang den Mund aus. Bitte das Wasser wieder ausspucken. Das Prozedere kannst du mehrere Male wiederholen.
Homöopathie? Keine Wirkung nachgewiesen
Alternative Heilmethoden wie Homöopathie sind zwar beliebt, aber wirkungslos. Zumindest gibt es bisher keine Belege dafür, dass du damit eine Entzündung besiegen kannst. Natürlich kannst du Globuli und Co. einnehmen und vielleicht spürst du sogar einen Placebo-Effekt, aber eine medizinische Behandlung kannst du damit keinesfalls umgehen. Mit einer Periimplantitis gehst du am besten schnurstracks zum Zahnarzt.
Prophylaxe: So beugst du richtig vor
Eine Periimplantitis entsteht in erster Linie durch Bakterien, die wir mit einer guten Zahnhygiene recht zuverlässig entfernen können. Wichtigster Bestandteil der Vorbeugung ist also eine vorbildliche Mundhygiene. Dazu gehört es, zweimal am Tag deine Zähne zu putzen und dabei auch die Zahnzwischenräume nicht zu vergessen. Du reinigst sie am schnellsten und effektivsten mit Interdentalbürsten.
Gut zu wissen:
Nach Implantationen sind die Zahnzwischenräume häufig grösser als vorher. Curaprox hat speziell für Implantat-Träger:innen die Interdentalbürste Refill Implant entwickelt.Mit ihren feinen und langen Borsten eignen sich die Bürsten für jede Zahnzwischenraum-Grösse.
Implantat-Träger:innen sollten darüber hinaus ihre zahnärztlichen Kontrolluntersuchungen sehr ernst nehmen. Eine Periimplantitis hat die Tücke, anfangs symptomfrei verlaufen zu können, sodass der regelmässige Blick des Zahnprofis in deinen Mund wichtig ist, um eine frühe Diagnose stellen zu können.
Um eine Entzündung rund um dein Implantat zu vermeiden, hilft es zudem, deinen Lebensstil kritisch zu betrachten. Falls du rauchst, solltest du dies einstellen oder weitestgehend einschränken. Zigarettenkonsum gehört zu den Risikofaktoren bei der Entstehung einer Periimplantitis.
Quellen
Compledent Zahnklinik: Peri-implantitis.
Deutsche Apotheker Zeitung: Periimplantitis erfolgreich behandeln – geht das?
Dr Kraus-Implantklinik: Periimplantitis.
Fretwurst, Tobias et al: Neue Erkenntnisse zur Periimplantitis at: www.zmk-aktuell.de.
Gesellschaft für Zahngesundheit, Funktion und Ästhetik: Periimplantitis: Ein Problem der Gegenwart und Zukunft and: Periimplantitis: Entzündung am Zahnimplantat.
Gesund.bund.de: Was sind ICD- und OPS-Codes?
Heugel, Philipp – Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie: Periimplantitis – Entzündung um ein Zahnimplantat
Implantate.com: Ursachen und Risiken für eine eine Periimplantitis und Mucositis.
Leading Medicine Guide: : Periimplantitis: Spezialisten und Informationen.
Matthias Teel Zahnarztpraxis: : Periimplantitis verhindern.
Mooci: Periimplantitis.
Onko Internetportal: Mundschleimhautentzündung als Nebenwirkung einer Krebstherapie.
Quintessence Publishing Deutschland: Mit GalvoSurge Implantate gründlich und schonend reinigen
Rößler, Ralf: Konsequente Diagnostik – Vermeidung einer Periimplantitis and: Periimplantitis: Lokale Antibiose zur Therapieunterstützung at: www.zwp-online.info.
Alle Websites letztmals aufgerufen am 30.10.2023.