Was ist eine Mandelentzündung?
Sind die Mandeln entzündet, sprechen Ärztinnen und Ärzte von einer Tonsillitis oder Angina tonsillaris – diese Begriffe sind abgeleitet vom lateinischen “Tonsillae”, was für Gaumenmandeln steht. Heute werden die Gaumenmandeln als Tonsillen bezeichnet. Wenn lediglich die Mandel rechts oder links betroffen ist, sprechen Mediziner:innen bei einer solchen einseitigen Entzündung von einer unilateralen Tonsillitis.
Verursacher einer Mandelentzündung sind meistens Bakterien – überwiegend Streptokokken. Aber auch Pneumokokken, Staphylokokken oder Haemophilus influenza können die Übeltäter sein. Seltener stecken Viren hinter einer Tonsillitis. In diesen Fällen war das Immunsystem der betroffenen Person bereits angegriffen – beispielsweise durch einen Virus-Schnupfen oder eine virale Halsentzündung; sprich durch Erkältungsviren. Stecken solche Viren hinter der Mandelentzündung, können Patient:innen auch unter Husten und Schnupfen leiden – das ist bei einer bakteriellen Entzündung in der Regel nicht der Fall.
Eine Mandelentzündung bekommen wir, wenn wir uns mit den eben genannten Erregern infizieren. Das kann über Tröpfchen- oder Schmierinfektion geschehen. Sind die Mandeln erst einmal angegriffen, treten in der Regel Halsschmerzen und Schluckbeschwerden auf. Begleitet werden diese Hauptsymptome oft auch von Fieber und einem sehr ausgeprägten Krankheitsgefühl. Besonders häufig sind Kinder und junge Erwachsene von einer Tonsillitis betroffen – die Krankheit kann aber grundsätzlich in jedem Lebensalter auftreten.
Mandelentzündung – wie sieht das aus?
Im Internet findest du viele Bilder, wie eine Mandelentzündung aussehen kann. Darauf allein solltest du dich aber nicht verlassen. Die Diagnosestellung gehört immer in die Hand eines Arztes. Bei einer akuten Mandelentzündung reicht ihm häufig bereits ein Blick in den Mund des Patienten, um die Erkrankung zu erkennen. Bei vielen Betroffenen zeigen sich nämlich auf den Mandeln kleine gelblich-weisse Stippchen, ausserdem sind die Mandeln oft vergrössert und gerötet. Leiden Betroffene unter einer chronischen Mandelentzündung, sind die Symptome hingegen oft abgeschwächter; so kann sie beispielsweise auch ohne Fieber verlaufen.
Mandelentzündung oder Mandelsteine?
Vorsicht Verwechslungsgefahr: Auch bei sogenannten Mandelsteinen zeigen sich gelblich-weisse Stippen auf den Mandeln. Dabei handelt es sich allerdings nicht um Eiter, sondern um eine feste bis krümelige Substanz, die zwar harmlos ist, aber Schluckbeschwerden und einen heftigen Mundgeruch verursachen kann. Menschen, die oft unter Mandelentzündungen leiden, entwickeln häufiger Mandelsteine als andere. Geschickte Patient:innen können Mandelsteine selbst entfernen – auf dem Markt gibt es spezielle Instrumente wie Schlingen und Küretten dafür. Wer Respekt davor hat und auf Nummer sicher gehen möchte, kann die Mandelsteine auch vom HNO-Arzt entfernen lassen.
Mandelentzündung oder Scharlach?
Für medizinische Laien kann es schwierig sein, die eigene Erkrankung zu diagnostizieren. Deshalb ist es immer wichtig, bei Beschwerden eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. So ähneln sich beispielsweise Mandelentzündungen und eine Scharlach-Erkrankung, sodass auch hier eine Verwechslung entstehen kann. Bei Scharlach treten ebenfalls Halsschmerzen und Schluckbeschwerden auf. Zudem können die Mandeln rot und vergrössert sein. Allerdings fehlen bei Scharlach die eitrigen Stippen auf den Mandeln. Dafür leiden Betroffene unter einem Hautausschlag und unter der typischen himbeerroten Zunge.
Mandelentzündung: Wie lange ansteckend?
Vor allem die ersten Tage nach Ausbruch einer akuten Mandelentzündung sind Betroffene sehr ansteckend. Kinder sollten also nicht in die Kita oder Schule geschickt werden. Natürlich auch deshalb nicht, weil sie sich mit grosser Wahrscheinlichkeit sehr krank fühlen werden. Erhalten Patient:innen eine adäquate Behandlung, nimmt die Ansteckungsgefahr schnell ab. Nach Antibiotikaeinnahme ist man beispielsweise in der Regel bereits nach rund 24 Stunden nicht mehr ansteckend.
Inkubationszeit bei einer Tonsillitis
Falls du engeren Kontakt mit einer an Mandelentzündung erkrankten Person hattest, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass du dich angesteckt hast. Wie viel Zeit vergeht, bis du erste Anzeichen bemerkst, kann man nicht ganz genau sagen. Falls der Entzündung eine Infizierung mit Streptokokken zugrunde liegt, beträgt die Inkubationszeit üblicherweise ein bis drei Tage.
Akute oder chronische Mandelentzündung?
Mediziner:innen unterscheiden zwischen einer akut verlaufenden Mandelentzündung und einem chronischen Infekt; wobei heute eigentlich nur noch umgangssprachlich von einer chronischen Mandelentzündung gesprochen wird. Medizinisch korrekt lautet die Bezeichnung rezidivierende akute Mandelentzündung (RAT).
Was die Unterschiede zwischen den beiden Verläufen sind, erklären wir dir hier:
Akute Mandelentzündung – Symptome und Verlauf
Bei einer akuten Mandelentzündung treten die Beschwerden in der Regel recht plötzlich ein – sowohl bei Erwachsenen als auch bei Babys und älteren Kindern. Oft beginnt der Krankheitsverlauf mit Fieber; manchmal verbunden mit Schüttelfrost. Zudem können sich bei Betroffenen – egal welchen Alters – folgende Symptome zeigen:
- Sehr starke Halsschmerzen
- Ohrenschmerzen
- Kopfschmerzen
- Abgeschlagenheit und allgemeines Krankheitsgefühl
- Geschwollener Rachen, von aussen tastbare, angeschwollene Mandeln und Lymphknoten
- Schluckbeschwerden
- Eine “klossige” Aussprache aufgrund der Schluckbeschwerden
- Gerötete Mandeln
- Eiterbildung auf den Mandeln, erkennbar als weiss-gelbliche Eiterflecken/Stippchen
- Mundgeruch (Foetor ex ore)
- Husten, Reizhusten oder Schnupfen (bei viraler Mandelentzündung)
- Fieber mit Schwitzen oder Schüttelfrost
Wichtig zu wissen: Bei einem Baby oder einem Kleinkind besteht die Gefahr, dass eine Mandelentzündung anfangs übersehen wird. Babys können sich zu ihren Symptomen nicht äussern. Stellen sie die Nahrungsaufnahme ein oder haben sie Probleme mit dem Schlucken, solltest du mit deinem Kind unbedingt sofort den Kinderarzt aufsuchen. Kleine Babys und Kinder dehydrieren schnell.
Dauer einer akuten Mandelentzündung
I Tritt eine Mandelentzündung akut auf und wird mit den richtigen Medikamenten behandelt, heilt sie üblicherweise innerhalb von ein oder zwei Wochen ab. Nur selten kommt es zu Komplikationen, die den Verlauf der Krankheit in die Länge ziehen und im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich werden können.
Mögliche Komplikationen bei einer akuten Mandelentzündung
Nur in seltenen Fällen kann eine Mandelentzündung gefährlich werden. Zum Beispiel dann, wenn sich die Mandeln vergrössern, sodass sie das Atmen behindern und der Patient deshalb unter Luftnot leidet.
Ebenfalls selten bilden sich Eiteransammlungen im Gewebe rund um die Mandeln; sogenannte Peritonsillarabszesse. Bei vielen betroffenen Patient:innen steigt in diesen Fällen einige Tage nach der akuten Infektion das Fieber erneut an. Es kann ausserdem zu einseitigen Schluckbeschwerden und Stichen im Mund kommen. Ein Abszess sorgt zudem sehr oft dafür, dass der Mund nicht mehr gut geöffnet werden kann. Bemerkst du eines dieser Symptome, solltest du nicht lange zögern. Bei Verdacht auf einen Abszess gehörst du sofort in eine Arztpraxis oder in die nächste Notaufnahme. Denn: Ein Abszess muss nahezu immer operativ behandelt werden. Geschieht dies nicht, kann das lebensgefährliche Folgen für dich haben; zum Beispiel eine Einengung der Atemwege, eine Blutvergiftung (Sepsis) oder eine Thrombose.
Gut zu wissen:
Eine schlechte Mundhygiene erhöht das Risiko, dass sich aus einer Mandelentzündung ein Abszess entwickelt. Achte deshalb, auch trotz Halsschmerzen, auf eine effektive Reinigung deiner Zähne und des gesamten Mundraums. Wie das funktioniert? Das liest du in unserer ausführlichen Anleitung.
Wichtig zu wissen: In der Schwangerschaft ist das Risiko für Komplikationen grösser. Schwangere sollten sich also strikt an die Anweisungen ihres Arztes halten.
Diagnostik einer akuten Mandelentzündung
Eine akute Mandelentzündung muss medizinisch behandelt werden. Welche Therapie die richtige ist, hängt davon ab, welche Erreger die Krankheit ausgelöst haben – waren es Viren oder Bakterien?
Die Herausforderung bei der Diagnose: Der HNO-Arzt kann deinem Hals nicht ansehen, welcher Erreger deine Mandeln angegriffen hat. Um der Antwort näher zu kommen, nutzt er bei Patient:innen ab 15 Jahren ein Punktesystem mit verschiedenen Kriterien, um abschätzen zu können, wie wahrscheinlich eine Infektion mit Bakterien oder doch mit Viren ist.
Haben Betroffene beispielsweise Fieber von mehr als 38 Grad, vergrösserte Mandeln und geschwollene Lymphknoten im Halsbereich, aber keinen Husten, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Bakterien die Übeltäter sind. Warum das so ist? Weil Husten, wie du oben bereits erfahren hast, ein Hinweis für eine virale Erkältungskrankheit ist, genauso wie beispielsweise Kopfschmerzen, Gliederschmerzen oder Schnupfen.
Bakterielle Mandelentzündung: Behandlungsmöglichkeiten
Wenn Bakterien die Übeltäter sind, wird der HNO-Arzt ein Antibiotikum wie beispielsweise Penicillin oder Amoxicillin verschreiben, das die Patient:innen in der Regel zwischen fünf und zehn Tage lang einnehmen müssen – dein Arzt wird dich dahingehend genau informieren. Wenn das Antibiotikum anschlägt, wirst du relativ schnell eine Besserung spüren.
Um Begleitsymptome wie Fieber und Schmerzen zu lindern, kannst du Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen einnehmen. Da immer ein Restrisiko besteht, dass sich aus deiner Mandelentzündung ein Abszess entwickelt, solltest du auf die Einnahme von Aspirin verzichten. Dieses Medikament wirkt blutgerinnungshemmend, was bei einer möglichen operativen Mandelentfernung ein Problem darstellt.
Bei einer bakteriellen Mandelentzündung wird dein Arzt dir sicher auch zu Bettruhe raten.
Virale Mandelentzündung: Behandlungsmöglichkeiten
Das vom Arzt verschriebene Antibiotikum wirkt nicht? Dann kann es sein, dass hinter deiner akuten Tonsillitis keine Bakterien, sondern Viren stecken. In diesem Fall ist die Einnahme des Antibiotikums tatsächlich wirkungslos. Die Entzündung wird dann mit der Zeit und der entsprechenden Schonung von selbst abklingen. In diesen Fällen steht vor allem die Linderung der Symptome im Vordergrund – beispielsweise mit Schmerzmitteln.
Selbst behandeln: Hausmittel bei akuter Mandelentzündung
Auch wenn Mandelentzündungen in der Regel komplikationsfrei verlaufen, solltest du damit immer zum Arzt gehen. Häufig ist die Einnahme eines Antibiotikums nötig. Als Ergänzung zur medizinischen Behandlung kannst du auch mit einigen Hausmitteln versuchen, dir Linderung zu verschaffen. Betroffene empfinden beispielsweise Wickel um den Hals oder das Gurgeln mit Salbeitee oder Salzwasser als angenehm. Darüber hinaus kannst du natürlich auch ein Hals-Spray, Lutschtabletten und Bonbons aus der Apotheke oder Drogerie kaufen. Allerdings werden sie die Ursache der Erkrankung nicht beseitigen, halten deinen Hals aber immerhin feucht.
Viele Patient:innen fragen sich auch: Soll ich meinen Hals kühlen oder wärmen? Das kommt drauf an! Die bereits beschriebenen Halswickel tun vielen gut, wenn sie gekühlt sind. Tee, den du trinkst, darf aber sehr gerne warm sein.
Homöopathie bei Mandelentzündung? Besser nicht
Du würdest deine Mandelentzündung gern mit alternativen Heilmitteln wie Globuli behandeln? Als Ergänzung und für das eigene Wohlbefinden spricht sicher nichts dagegen. Allerdings gibt es keinerlei Belege dafür, dass Homöopathie eine Wirkung hat. Deshalb solltest du dich unbedingt auf deinen Arzt verlassen und die Medikamente nehmen, die er dir verschreibt. Wie du bereits erfahren hast, können gefährliche Komplikationen entstehen, wenn du eine Mandelentzündung nicht behandeln lässt oder verschleppst.
Chronische Mandelentzündung – Symptome und Verlauf
I Es kann passieren, dass sich aus wiederholt auftretenden akuten Entzündungen eine chronische Tonsillitis entwickelt – der Fachbegriff dafür lautet “Rezidivierende akute Mandelentzündung” (RAT). In diesem Fall liegt eine andauernde bakterielle Entzündung vor. Die Gefahr einer Chronifizierung steigt beispielsweise, wenn eine Mandelentzündung verschleppt wird oder unbehandelt bleibt.
Eine solche chronische Mandelentzündung entsteht, wenn sich die verursachenden Bakterien und abgestorbenen Zellen in den vielen Furchen des Mandelgewebes ablagern und die Entzündung permanent befeuern. Der Körper ist dann ständig in Abwehrbereitschaft, was langfristig sogar die Nieren, das Herz oder die Gelenke schädigen kann. Betroffene leiden dabei in der Regel aber nicht unter ständigen Beschwerden – meist gibt es symptomfreie Zeiten ohne Schmerzen oder andere Beschwerden, auf die dann wieder Intervalle mit Symptomen folgen.
Folgenden Symptome sind bei einer chronischen Mandelentzündung denkbar:
- Leichte Schluckbeschwerden
- Kratzen im Hals
- Unangenehmer Geschmack im Mund
- Mundgeruch
Wenn der Arzt in deinen Mund schaut und du unter einer chronischen Mandelentzündung leidest, kann es auch sein, dass er zerklüftete Mandeln sieht. Ausserdem können die Mandeln entweder vergrössert (Hyperplasie) oder klein und verkümmert (Atrophie) sein.
Chronische Mandelentzündung behandeln – die Mandel-OP
Deine Mandelentzündung kommt immer wieder und du benötigst mindestens sechsmal im Jahr ein Antibiotikum dagegen? Dann stellt dein Arzt vermutlich die chirurgische Entfernung der Mandeln (Tonsillektomie) in den Raum. Bei einer solchen Mandel-OP entfernt der HNO-Arzt beide Mandeln unter Vollnarkose – der Eingriff ist absolute Routine und eine der am meisten durchgeführten Operationen im HNO-Bereich. In der Regel wird er stationär durchgeführt. Du musst dich also auf mehrere Übernachtungen im Krankenhaus einstellen.
Üblicherweise ist die Zeit nach dem Eingriff für die Patient:innen recht schmerzhaft, sodass Betroffene für mindestens zwei Wochen eine Krankschreibung erhalten. Linderung schaffen in dieser Zeit Schmerzmedikamente, die du noch im Krankenhaus und auch für die Zeit zu Hause verabreicht bekommst.
Risiken einer Tonsillektomie
Eine Mandel-Operation verläuft in aller Regel unkompliziert, wenn Patient:innen sich vor allem in der ersten Woche an die Empfehlungen des Arztes halten. Das sind folgende:
- Strenge Bettruhe halten, um Nachblutungen zu verhindern
- Viel trinken
- Mund mit Salbei- und Kamillentee spülen
- Zähne vorsichtig mit Kinderzahnpasta und weicher Zahnbürste putzen
- Nicht rauchen
- Auf Alkohol und Koffein verzichten
- Nicht heiss duschen
- Auf Vollbäder und Haarewaschen verzichten
- Kein Aufenthalt in direkter Sonne
- Keine Sauna- und Solariumbesuche
- Nicht stark pressen beim Stuhlgang
- Keine schweren Gegenstände heben
- Keine feste Nahrung essen
Und noch eine wichtige Information: Generell solltest du nach einer Operation mindestens zwei Wochen lang nicht fliegen, denn dann besteht eine erhöhte Blutungsgefahr.
Gut zu wissen:
Auch wenn es schwerfällt und im Hals zwickt: Nach einer Mandel-OP musst du weiterhin viel Wert auf deine Mundhygiene legen. Mit der CS Surgical Mega Soft kannst du deine Zähne besonders sanft säubern. Sie ist ideal geeignet für Zeiten nach einem chirurgischen Eingriff.
Mandel-OP: Was essen nach dem Eingriff?
Der Hals schmerzt, das Schlucken tut weh – eine Mandel-OP ist kein Spaziergang. Dennoch müssen Patient:innen danach natürlich etwas essen und trinken. Fragt sich, was! Wir haben dir hier eine Liste empfohlener Lebensmittel zusammengestellt und klären dich darüber auf, was du besser erst einmal weglässt.
Dieses Lebensmittel bieten sich nach einer Mandel-OP an:
- Weissbrot (ohne Rinde)
- Milchprodukte wie Quark, Streichkäse, Joghurt, Milchspeiseeis und Milch
- Honig
- Streichwurst
- Suppen
- Wasser ohne Kohlensäure
Von diesen Lebensmitteln lässt du lieber erst einmal die Finger:
- jegliche feste Nahrung wie Brötchen und Brot
- Fruchtsäfte und Obst
- kohlensäurehaltige Getränke
- scharfes und krosses Essen (zum Beispiel Krokant oder Nüsse)
- Koffein und Alkohol
- heisse Gerichte und Getränke
Tonsillotomie: Teilentfernung der Gaumenmandeln
Auch bei Kindern kommt unter Umständen eine vollständige Entfernung der Gaumenmandeln in Frage, wenn sie unter chronisch entzündeten Mandeln leiden. Da die Zeit nach der Operation jedoch mit teils starken Schmerzen verbunden ist, wird der Arzt seine Entscheidung sicherlich sehr gut abwägen, bevor er eine solche Empfehlung ausspricht.
Häufiger als eine vollständige Mandel-Entfernung ist bei Kindern zwischen drei und sechs Jahren eine Teilentfernung der Mandeln – die sogenannte Tonsillotomie. Dabei entfernt der Arzt nicht die gesamten Gaumenmandeln, sondern nur einen Teil davon. Dieser Eingriff kommt dann in Frage, wenn Kinder vergrösserte Mandeln haben, die zu Atem- und Schluckbeschwerden führen. Abhilfe bei chronischer Mandelentzündung schafft dieser Eingriff leider nicht, denn bei einer Tonsillotomie verbleibt ein Teil des entzündeten Organs im Körper und kann dort weiterhin für Beschwerden sorgen.
Warum bei Kindern häufig nur ein Teil der Mandeln entfernt wird und nicht einfach gleich die gesamten Gaumenmandeln? Dafür gibt es einen guten Grund: Mandeln erfüllen vor allem im jungen Alter eine wichtige Aufgabe. Sie gehören zum Immunsystem des Körpers und können Krankheitserreger abwehren. Ausserdem enthalten die Mandeln viele weisse Blutkörperchen, die Krankheitserreger abtöten können.
Mandelentzündungen vorbeugen – wie geht das?
Mandelentzündungen vorzubeugen ist gar nicht so einfach, da sie hoch ansteckend sind. Bester Schutz ist es deshalb, Abstand zu kränkelnden Menschen zu halten und sich nach Hautkontakt, wie beispielsweise dem Händeschütteln, die Hände gut zu waschen. Als Prophylaxe gelten darüber hinaus die üblichen Ratschläge, um jegliche Erkältungskrankheiten von sich fernzuhalten – dazu zählen beispielsweise:
- Ausgewogene Ernährung
- Genügend Schlaf
- Ausreichend Bewegung und Sport an der frischen Luft
- Stressvermeidung
- Genügend trinken
Quellen
Alfried Krupp Krankenhaus: Entfernung der Gaumenmandeln.
Charité: Empfehlung zum Verhalten nach Mandelentfernung (Tonsillektomie).
Deximed - Hausarztwissen online: Mandelentzündung .
HNO-Ärzte im Netz: Mandelentzündung .
HNO Biberach: Mandelentzündung.
Kantonsspital Baselland: Mandeloperationen & Mandelentzündung.
MeinMed.at: Seitenstrangangina.
Mooci: Mandelsteine (Tonsillensteine) .
MSD Manual: Peritonsillitis und Tonsillarabszess.
Robert Koch Institute: Streptococcus pyogenes-Infektionen
Alle Websites letztmals aufgerufen am 14.11.2023.