Zahnpflege bei Babys – ab dem ersten Zähnchen Schutz vor Karies
“Milchzähne fallen doch eh aus.” – Das denken viele Eltern und nehmen deshalb das Zähneputzen beim Baby auf die leichte Schulter. Ein fataler Fehler, denn gerade die frischen Milchzähnchen sind besonders anfällig für Karies. Der Zahnschmelz von Milchzähnen ist nämlich nur halb so dick wie der von bleibenden Zähnen. So haben Kariesbakterien besonders leichtes Spiel und können schnell ins Zahninnere vordringen.
Allerdings braucht dein Baby gesunde Milchzähne – und zwar nicht nur zum Beissen, Kauen und Sprechenlernen. Das Milchzahngebiss ist auch Platzhalter für die bleibenden Zähne. Wird ein Milchzahn von Karies befallen und muss gezogen werden, so kann der bleibende Zahn nicht richtig wachsen und es kommt zu Fehlstellungen.
Kinder bekommen leider mit den bleibenden Zähnen auch keine zweite Chance auf gesunde Zähne: Kariesbefallene Milchzähne infizieren die bleibenden Zähne, sodass sie oft schon beschädigt durchbrechen. Andersrum gilt: Wenn Zähne von Anfang an regelmässig und gründlich geputzt werden, kann dein Baby sich auch im Erwachsenenalter über gesunde Zähne freuen. Zähneputzen beim Baby ist also nicht nur wichtig, sondern essenziell.
Gut zu wissen:
Wusstest du, dass sich Kariesbakterien über den Speichel übertragen? Wenn du also Schnuller, Fläschchen oder Babylöffel zunächst selbst in den Mund steckst, siedelst du womöglich Kariesbakterien im Mund deines Babys an. Deshalb solltest du unbedingt auf eine gute Zahnpflege bei dir selbst achten und den Babylöffel vielleicht doch lieber nicht ablecken.
Ab wann sollte man dem Baby die Zähne putzen?
Das Zähneputzen beim Baby geht direkt mit dem Durchbruch des ersten Zahnes im Alter von circa sechs oder sieben Monaten los. Die Kariesbakterien warten schliesslich nicht darauf, dass das gesamte Milchzahngebiss vollständig ist, sondern machen sich auch gerne schon über einzelne Babyzähne her, wenn man sie lässt.
Zur Info: Die Schneidezähne kommen zuerst, die Backenzähne zuletzt. Nach etwa 20 Monaten ist das Milchzahngebiss komplett.
Willst du dein Baby aufs Zähneputzen vorbereiten? Dann kannst du bereits vor den ersten Zähnen anfangen, Kauleisten und Zunge mit einem Waschlappen abzuwischen. So gewöhnt es sich an das tagtägliche Mundpflege-Ritual.
Gut zu wissen:
Die ersten Zähnchen sind ein echter Grund zur Freude für die Eltern; für das Baby selbst ist das Zahnen allerdings alles andere als angenehm. Um den Druck zu nehmen und die Schmerzen zu lindern, hilft ein Beissring. Unser Modell ist nicht nur schadstofffrei und somit unbedenklich, sondern bietet jede Menge Unterhaltung: Rasselgeräusche, bunte Kugeln und eine integrierte Lernzahnbürste, die beim Baby auf spielerische Art und Weise Vorfreude aufs Zähneputzen weckt.
Ab wann sollte man Zahnpasta beim Baby benutzen?
Die European Academy of Paediatric Dentistry (EAPD) empfiehlt, dem Baby direkt ab dem ersten Zahn zweimal täglich mit fluoridhaltiger Zahnpasta die Zähne zu putzen. Dabei verwendest du bis zum zweiten Lebensjahr lediglich eine reiskorngrosse Menge Zahnpasta. Ab dem zweiten Lebensjahr darf die Zahnpastaportion erbsengross sein.
Ab wann kann ein Baby Zahnpasta ausspucken?
Babys können Zahnpasta noch nicht ausspucken. Das lernen Kleinkinder erst mit zwei oder drei Jahren. Deshalb ist es wichtig, dass du beim Putzen der Babyzähne nicht zu viel Zahnpasta verwendest und dich an die Empfehlung der EAPD hältst.
Ausspülen nach dem Zähneputzen ist übrigens auch nicht notwendig. Wir empfehlen sogar auch Erwachsenen und älteren Kindern, den Mund nach dem Zähneputzen nicht auszuspülen, sondern die Zahnpasta lediglich auszuspucken. So kann das Fluorid nämlich seine volle Wirkung entfalten. Jetzt fragst du dich vielleicht: “Aber wie soll mein Baby Zahnpasta ausspucken?” Gar nicht. Da die Zahnpasta-Portion sowieso winzig ist, muss dein Baby nach dem Zähneputzen auch nicht ausspucken.
Viele Eltern befürchten, dass ihr Baby beim Zähneputzen fluoridhaltige Zahnpasta verschlucken und sich dadurch vergiften könnte. Das ist allerdings eine unbegründete Sorge. Laut dem deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung muss dein Baby schon eine ganze Tube Zahnpasta essen, um Bauchschmerzen zu bekommen.
Welche Zahnpasta eignet sich für Babys?
Wenn Eltern herausfinden wollen, welche Zahnpasta sie für ihr Baby kaufen sollen, verzweifeln sie oft. Informationen im Internet sind verwirrend und oft widersprüchlich. Am besten orientierst du dich dabei an den Empfehlungen der EAPD: Die ersten Zähne deines Babys kannst du direkt mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta mit einer Dosierung von 1’000 part per million (ppm) putzen. Das Fluorid stärkt nämlich bereits im Babyalter den Zahnschmelz und schützt effektiv vor Karies.
Falls dein Baby allerdings Babynahrung bekommt, das mit fluoridhaltigem Leitungswasser zubereitet wird, und du eine Überdosierung befürchtest oder lieber kein Fluorid verwenden möchtest, kannst du deinem Baby auch mit fluoridfreier Zahnpasta die Zähne putzen.
Lange Zeit waren sich Wissenschaftler:innen uneinig, ob Fluorid in Tablettenform oder als Zahnpasta beim Putzen der Babyzähne gegeben werden sollte. Mittlerweile ist erwiesen, dass Fluorid direkt auf der Zahnoberfläche, also in Zahnpastaform, besser wirkt.
Wichtig: Wenn du eine fluoridhaltige Zahnpasta verwendest, solltest du deinem Baby keine Fluoridtabletten geben. Eine Überdosierung kann nämlich zu einer Fluorose – einer Verfärbungen der Zähne durch weisse Flecken – führen.
Gut zu wissen:
Lass dich von den Altersangaben auf den Verpackungen der Curaprox-Kinderzahnpasten nicht verwirren. Diese basieren auf einer älteren Empfehlung der EAPD. Laut aktuellem Forschungsstand darfst du deinem Baby bereits ab dem ersten Zahn die Zähne mit einer Zahnpasta mit 1’000 ppm Fluorid putzen.
Wie putzt man einem Baby die Zähne?
Die Zahnpastafrage ist nun also geklärt. Aber wie genau geht Zähneputzen bei Babys eigentlich? Welche Technik ist die richtige? Wie oft sollten Eltern putzen? Und wie lange? Hier findest du alle Antworten.
Womit putze ich meinem Baby die Zähne?
Zum Putzen der ersten Zähne deines Babys verwendest du am besten eine besonders weiche Babyzahnbürste mit kleinem Kopf und grossem Griff, damit du sie auch gut in der Hand halten kannst. Es gibt zwar auch sogenannte Fingerlinge – eine Art Hülle mit Noppen, die du über deinen Finger stülpst – allerdings reinigen sie die Zähne nicht gründlich genug. Auch Wattestäbchen können Zahnbelag nicht effektiv entfernen.
Achte beim Kauf deiner Babyzahnbürste darauf, dass sie schadstofffrei ist. Gerade in der oralen Phase will dein Baby sowieso alles in den Mund nehmen und wird sicherlich auch mit grosser Freude auf der Zahnbürste herumkauen.
Geheimtipp: Kauf am besten gleich zwei Babyzahnbürsten. Eine für dich zum richtigen Zähneputzen und eine für dein Baby als Ablenkung zum Spielen. Der oder die Kleine wird begeistert sein! Es gibt schliesslich nichts Spannenderes als Spielzeug, das eigentlich kein Spielzeug ist.
Gut zu wissen:
Die Babyzahnbürste von Curaprox wird von Zahnärzt:innen auf der ganzen Welt empfohlen. Sie ist mit 4260 superweichen Curen®-Borsten besetzt, die die ersten Zähne deines Babys besonders sanft und trotzdem gründlich reinigen. Der weich gummierte kleine Bürstenkopf schützt die empfindliche Mundschleimhaut. Besonders wichtig: Da die gesamte Zahnbürste schadstofffrei ist, kann dein Baby nach Herzenslust darauf herumbeissen. So steht einem rundum sicheren und spassigen Zähneputzen mit Baby nichts im Wege.
Wie lange putzt man einem Baby die Zähne?
Wenn die ersten Backenzähne gekommen sind, solltest du deinem Baby die Zähne etwa zwei Minuten lang putzen. Wenn es lediglich Schneidezähne hat, reicht zunächst eine Minute.
Wie oft putzt man einem Baby die Zähne?
Für Babys gilt dieselbe Regel wie für Erwachsene: Die Zähne müssen zweimal am Tag geputzt werden – morgens und abends.
Wann putzt man einem Baby die Zähne?
Am besten putzt du deinem Baby die Zähne morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen. Achte dabei darauf, dass du nach dem Essen immer mindestens 30 Minuten wartest, damit der Speichel den Säuregehalt im Mund neutralisieren kann.
Am besten machst du das Zähneputzen bei deinem Baby zum festen Bestandteil der Alltagsroutine – zum Beispiel direkt nach dem Wickeln und Umziehen. So gewöhnt sich dein Baby bereits an die tagtägliche Mundpflege. Abends kann das Zähneputzen auch ein guter Übergang in den gemütlichen Teil der Alltagsroutine sein: Während du die Zähne deines Babys putzt, kannst du zum Beispiel ein Zahnputzlied singen und dann geht’s zum Kuscheln ins Bett, wo die Gute-Nacht-Geschichte wartet.
Was ist die richtige Technik zum Zähneputzen bei Babys?
Setze die Babyzahnbürste so an, dass sie im 45-Grad-Winkel halb auf dem Zahnfleisch und halb auf den Zähnen liegt – im Oberkiefer zeigt die Bürste schräg nach oben, im Unterkiefer schräg nach unten. Putze die Zähne nun Zahn für Zahn von einer Seite zur anderen in sanften, kleinen Kreisbewegungen. Das gilt sowohl für die Innen- und Aussenflächen als auch für die Kauflächen. Schenke den hinteren Backenzähnen besondere Aufmerksamkeit. Sie sind zwar schwer zu erreichen, aber wenn du die Zahnbürste senkrecht hältst, kannst du sie richtig putzen. Es dauert etwa zwei Minuten, die Zähne deines Babys so zu putzen.
Wie halte ich mein Baby beim Zähneputzen?
Bei der richtigen Position zum Zähneputzen bei Babys sind zwei Dinge wichtig: eine entspannte Haltung für dein Baby und gute Einsicht in den Mund für dich. Hier sind ein paar Tipps, die erfahrungsgemäss gut funktionieren:
Zähneputzen vor dem Spiegel
Setz dich auf einen Stuhl vor einen grossen Spiegel und setz dein Baby mit dem Rücken zu dir auf deinen Schoss. So könnt ihr beide sehen, was passiert.
Zähneputzen auf dem Wickeltisch
Der Wickeltisch ist eine vertraute Umgebung für dein Baby und eignet sich auch zum Zähneputzen. Hebe das Köpfchen deines Babys dazu am besten leicht an. So hast du besonders gute Einsicht in den Mundraum.
Zähneputzen in der Babywippe
Leg dein Baby in die Babywippe und setz dich zu ihm auf den Boden. So seid ihr beide auf Augenhöhe und du kannst gut in den Babymund schauen.
Zähneputzen in der Armbeuge
Ähnlich wie beim Stillen kannst du dein Baby auch in der Armbeuge halten und ihm so die Zähne putzen. Nachteil: So hast du nur eine freie Hand.
Das erste Mal Zähne putzen beim Baby: So gelingt es
Für das erste Mal Zähne putzen bei deinem Baby gilt: Plane genug Zeit ein und sei entspannt. Hier geht es vor allem darum, dass dein Baby das Zähneputzen kennenlernt und die Erfahrung möglichst positiv wird. Wenn die Technik zu Beginn noch nicht ganz sitzt, ist das kein Weltuntergang. Wichtig ist vor allem die Einführung des neuen Rituals.
Hier ein paar Tipps fürs erste Zähneputzen beim Baby:
- Bereite dein Baby mit einem Beissring mit Zahnbürste auf das erste Zahnputzerlebnis vor. So ist das Bürstengefühl im Mund bereits vertraut.
- Schenke deinem Baby zu diesem grossen Meilenstein seine eigene Babyzahnbürste. Während es das unbekannte Objekt untersucht, kannst du die zweite Babyzahnbürste vorsichtig in den Mund einführen und den neuen Zahn in sanften, kreisenden Bewegungen vorsichtig putzen.
- Verwende beim ersten Mal keine Zahnpasta. Der neue Fremdkörper im Mund und das Gefühl der Zahnbürste auf dem Zahn sind als neue Sinneseindrücke zunächst genug. Sobald dein Kind sich an die Zahnbürste gewöhnt hat, kannst du beginnen, Zahnpasta zu verwenden – allerdings wie bereits beschrieben lediglich eine reiskorngrosse Portion.
- Wenn das Baby versucht, sich seine eigene Zahnbürste in den Mund zu stecken, lobe es und ermutige es. Das ist ein schöner erster Schritt zur Akzeptanz der Zahnbürste. Jetzt beginnt vermutlich auch das grosse Gekaue. Das ist vollkommen normal und auch der Grund, warum du zu Beginn viel Zeit einplanen solltest.
- Mache das erste Zähneputzen deines Babys so angenehm und schön wie möglich. Singen, Kuscheltiere, Geschichten – alles ist erlaubt. Zwinge die Zahnbürste beim ersten Zähneputzen auf keinen Fall gewaltvoll in den Mund. So wird dein Baby Angst vor dem Zähneputzen bekommen und du kannst dich auf regelmässiges Theater bei der Mundpflege einstellen.
Zähneputzen ab dem zweiten Lebensjahr
Ab dem zweiten Lebensjahr kann dein Kind sich bereits selbst die Zähne putzen – auch morgens und abends jeweils nach dem Frühstück und vor dem Schlafengehen. Ganz wichtig: Dein Kind ist erst motorisch in der Lage, sich richtig die Zähne zu putzen, wenn es flüssig die Schreibschrift beherrscht – also im Alter von sieben bis neun Jahren. Bis dahin musst du täglich mindestens einmal, besser sogar zweimal, nachputzen.
Mein Baby lässt sich nicht die Zähne putzen – was tun?
Viele Eltern klagen darüber, dass ihr Baby sich mit 10 bis 13 Monaten die Zähne nicht putzen lässt und das Zähneputzen hasst. Was kann man da als Elternteil tun? Zunächst einmal solltest du ausschliessen, dass du deinem Baby beim Zähneputzen aus Versehen wehtust. Das Lippenbändchen ist bei vielen Babys und Kleinkindern eine Problemzone, von der Eltern nichts wissen. Oft stossen sie unbemerkt beim Zähneputzen gegen das Lippenbändchen und fügen dem Baby so ungewollt Schmerzen zu. Um das zu vermeiden, kannst du die Oberlippe leicht anheben, um zu sehen, wo genau sich das Lippenbändchen befindet. Putze ausserdem im gesamten Mundraum vorsichtig und mit sehr wenig Druck.
Sieben Tipps, wenn dein Baby Zähneputzen hasst
Wenn du dir sicher bist, dass du dein Baby nicht versehentlich verletzt, helfen dir vielleicht diese acht Tipps für mehr Spass beim Zähneputzen. Wichtig zu wissen ist: Im Baby- und Kleinkindalter kann dein Kind noch nicht begreifen, wie wichtig Zähneputzen ist. Deshalb solltest du ihm auch nicht die Entscheidung überlassen, ob geputzt wird oder nicht.
Du als Elternteil bist dafür verantwortlich, dass die regelmässige Zahnpflegeroutine eingehalten wird. Entnervt aufgeben, weil das zehn Monate alte Baby sich nicht die Zähne putzen lässt, ist sicher keine gute Lösung und wird zukünftig eher für mehr als für weniger Drama beim Zähneputzen sorgen.
Gut zu wissen:
Der Mensch braucht in der Regel drei Wochen, bis er eine neue Routine akzeptiert. Genauso geht es deinem Baby mit dem Zähneputzen. Wenn es am Anfang etwas schwierig ist, bitte nicht aufgeben. Mit der Zeit gewöhnt dein Baby sich an die Zahnpflege und es wird leichter.
1. Baby-Lieder fürs Zähneputzen
Babys lieben Lieder und sind oft selig, wenn sie eine singende Stimme hören – auch beim Zähneputzen. Und ganz besonders viel Spass haben sie natürlich, wenn Mama oder Papa selber singen.
Wenn du lieber nicht selbst singen möchtest, kannst du deinem Baby natürlich auch Musik vorspielen. Zahnputzlieder für Babys gibt es auch bei diversen Streaming-Diensten.
2. Zeig deinem Baby, wie du Zähne putzt
Oft kriegen kleine Kinder gar nicht mit, dass Mama und Papa sich auch die Zähne putzen, weil sie früher aufstehen und später ins Bett gehen. Wenn dein Baby sieht, dass auch du deine Zähne putzen musst, will es vielleicht ganz von selbst auch.
3. Lass dir die Zähne von deinem Baby putzen
Diese Zahnputztechnik ist zwar alles andere als effektiv, aber dafür umso süsser: Lass dir die Zähne von deinem Baby putzen, während du oder das andere Elternteil seine Zähne putzt. Zähneputzen ist im Baby- und Kleinkindalter oft Teamarbeit.
4. Teddy braucht auch saubere Zähne
Nimm das Lieblingskuscheltier deines Babys zur Hilfe und zeig deinem Baby, dass es auch Zähne putzen muss. Du kannst das Kuscheltier auch gerne vor dem Spiegel aufstellen, die Stimme verstellen und deinem Baby erklären, dass Zähneputzen wichtig ist. Wenn es noch klein genug ist, um zu glauben, dass das Kuscheltier spricht, funktioniert diese Methode erstaunlich gut.
5. Erzähl spannende Geschichten
Auch wenn dein Baby die Zusammenhänge von Karies, Säuren und angefressenem Zahnschmelz noch nicht vollständig begreifen kann, hört es dir sicher gerne bei einer spannenden Geschichte zu. Mit dabei die Hauptcharaktere Zahnbürste, Zahnpasta und die bösen Bakterien.
6. Lass dein Baby mit der Zahnbürste spielen
Würdest du dich freuen, wenn jemand einfach etwas Unbekanntes in deinen Mund steckt und damit herumstochert? Wahrscheinlich nicht. Die Zahnbürste ist für dein Baby zunächst ein unbekannter Fremdkörper. Gib ihm Zeit, sich daran zu gewöhnen und lass es die Zahnbürste mit allen Sinnen untersuchen. Wie bereits erwähnt, kannst du auch gerne immer zwei Bürsten im Einsatz haben: eine zum Putzen und eine zum Entdecken.
7. Sei entspannt, aber konsequent
Das ist vielleicht einfacher gesagt als getan, aber wirklich enorm wichtig. Babys reagieren empfindlich auf nonverbale Signale und können spüren, ob du gestresst oder entspannt bist. Wenn du dich nicht aus der Ruhe bringen lässt und deinem Baby klar signalisiert, dass es ohne Zähneputzen im Tagesablauf nicht weitergehen kann, wird es das früher oder später akzeptieren. Ausserdem gilt: Das Drama ums Zähneputzen ist höchstwahrscheinlich lediglich eine Phase. Die schwierigen Zahnputzzeiten, in denen es viel Überzeugungsarbeit braucht, sind irgendwann vorbei.
Gut zu wissen:
Beim allerersten Mal Zähneputzen musst du nicht ganz so konsequent sein. Wenn du merkst, dass das Baby partout nicht will, ist es vielleicht einfach nicht der richtige Tag. Statt das erste Zahnputzerlebnis in ein Drama ausarten zu lassen, kannst du es besser am nächsten Tag erneut probieren.
Wann das erste Mal zum Zahnarzt?
Den ersten Besuch beim Zahnarzt kannst du entweder direkt nach dem Durchbruch der ersten Zähne oder um den ersten Geburtstag ansetzen. So kann der Zahnarzt direkt untersuchen, ob alles in Ordnung ist, und dein Baby kann sich an das Umfeld der Zahnarztpraxis gewöhnen. Einmal im Jahr solltest du mit deinem Baby beziehungsweise Kind dann zur Kontrolle gehen. Wichtig: Mache deinem Baby keine Angst. Der Zahnarztbesuch ist genau wie das Einkaufen im Supermarkt oder der Besuch bei Verwandten etwas vollkommen Normales und es hat nichts zu befürchten.
Fazit: Die wichtigsten Infos zum Zähneputzen bei Babys
Zum Überblick haben wir hier die wichtigsten Punkte noch einmal zusammengefasst:
- Zähneputzen beginnt bei Babys mit dem Durchbruch des ersten Zahns im Alter von etwa sechs Monaten.
- Verwende zum Zähneputzen eine spezielle Babyzahnbürste mit superweichen Borsten und einem kleinen Kopf sowie eine reisskorngrosse Menge an Zahnpasta.
- Die Zahnpasta darf direkt bis zu 1’000 ppm Fluorid enthalten. Wenn dein Kind Fluoridtabletten nimmt, solltest du fluoridfreie Zahnpasta verwenden.
- Putze die Zähne deines Babys täglich morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen zwei Minuten lang und mache das neue Zahnputz-Ritual zum festen Bestandteil eurer Alltagsroutine.
- Ab dem ersten Zahn oder um den ersten Geburtstag steht der erste Zahnarztbesuch an.
- Das A und O beim ersten Zähneputzen bei Babys: entspannt und geduldig sein. Statt auf Biegen und Brechen die perfekte Technik anzuwenden, steht eine positive Erfahrung an erster Stelle.
In diesem Sinne: Frohes Zähneputzen mit deinem Baby!
Quellen
Andrae, Christian: Richtig Zähne putzen – von Anfang an, auf: apotheken-umschau.de.
Berg, Bettina et al.: Kariesprävention im Säuglings- und frühen Kindesalter, in Monatsschrift Kinderheilkunde. 2021.
Bok, Hye-Jeong et al.: Proper Tooth-Brushing Technique According to Patient’s Age and Oral Status, in: International Journal of Clinical Preventive Dentistry. 2020.
Bundesinstitut für Risikobewertung: Risiko Vergiftungsunfälle bei Kindern.
Bundeszahnärztekammer: Kinder.
Bundeszahnärztekammer: Hinweise für Eltern.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Gesunde Zähne von Anfang an, auf: kindergesundheit-info.de.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Zähneputzen mit KAI – kinderleicht, auf: kindergesundheit-info.de.
Kinder- & Jugendärzte im Netz: Welche Zahnbürste ist optimal für mein Kind?.
Kinder- & Jugendärzte im Netz: Wie oft sollen die Zähne geputzt werden und welche Zahnpasta ist geeignet?.
Netzwerk Gesund ins Leben: Zähne ab der Geburt schützen.
Robert Koch-Institut: Mundhygiene und Kariesprophylaxe.
Schulters, Julia Maria: Karies in den Milchzähnen ist gefährlich. Auf: apotheken-umschau.de.
Toumba, K.J. et al.: Guidelines on the use of fuoride for caries prevention in children: an updated EAPD policy document, in: European Archives of Paediatric Dentistry. 2019.